Israel fürchtet Iran als künftige atomare Schwellenmacht

Israel (im Bild Ministerpräsident Benjamin Netanyahu) tritt massiv gegen eine Einigung im Atomstreit mit dem Iran ein.
Israel (im Bild Ministerpräsident Benjamin Netanyahu) tritt massiv gegen eine Einigung im Atomstreit mit dem Iran ein.(c) APA/EPA/ATEF SAFADI / POOL
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Verteidigungsminister Yaalon sieht fundamentale Differenzen mit Washington bezüglich des Irans. Ministerpräsident Netanyahu hält ein Abkommen für "falsch".

Der israelische Verteidigungsminister Moshe Yaalon hat davor gewarnt, dass der Iran nach der Unterzeichnung eines Atomabkommens eine atomare Schwellenmacht sein wird. Die Atomverhandlungen stünden keineswegs am Rande des Abbruchs, meinte Yaalon am Montag laut einem Bericht der "Jerusalem Post".

"Es ist klar, dass das ein schlechtes Abkommen wird", so der Minister. Bezüglich der Einschätzung Teherans gebe es fundamentale Differenzen zwischen Israel und den USA. Israel betrachte den Iran als Hauptproblem in der Nahost-Region, Washington sehe ihn als Teil der Lösung, sagte Yaalon.

Netanjahu: Abkommen "falsch und gefährlich"

Auch der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat seine Warnungen vor einem Atom-Deal mit dem Iran bekräftigt. Ein Abkommen mit Teheran sei "falsch und gefährlich", erklärte Netanyahu am Dienstag bei einem Treffen mit dem italienischen Außenminister Paolo Gentiloni in Jerusalem, wie die italienische Nachrichtenagentur ANSA berichtete.

Beide Politiker unterstrichen, dass die Beziehungen zwischen Israel und Italien hervorragend seien und auf gemeinsamen Werten und Standpunkten basierten. Lediglich bezüglich eines Atomabkommens mit dem Iran sei man unterschiedlicher Meinung. Gentiloni hofft, dass ein Atom-Deal mit Teheran einen Beitrag zur Entspannung leisten werde.

(APA/AFP)

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