Muslime: FP-Wahlslogan "kompletter Schwachsinn"

FP-Spitzenkandidat Moelzer
FP-Spitzenkandidat Moelzer(c) APA (Rubra)
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Die Islamische Glaubensgemeinschaft kritisiert den FPÖ-Slogan "Abendland in Christenhand" als "hetzerisch". Derartiges sei "höchst gefährlich für den gesellschaftlichen und religiösen Frieden im Land".

Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) hat am Mittwoch den FPÖ-EU-Wahlslogan "Abendland in Christenhand" als "hetzerisch" verurteilt und zugleich die "klare Positionierung der christlichen Kirchen im Lande" dagegen begrüßt. "Religion darf nicht missbraucht werden", hielt die IGGiÖ in einer Aussendung fest - und konterte mit einer eigenen Variante: "Abendland nicht in Faschistenhand". Zuvor hatte der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) diese Wahlwerbung als "Vereinnahmung des christlichen Glaubens" angeprangert.

Die IGGiÖ kritisierte die "andauernde Unterstellung, Muslime würden gleichsam wie 'im Auftrag der Religion' bereits mit ihrer Sichtbarkeit im öffentlichen Leben an einer Art 'Unterwanderung Österreichs' oder gar einer 'Machtübernahme' arbeiten". Dies sei "höchst gefährlich für den gesellschaftlichen und religiösen Frieden im Land", hieß es. "Darüber hinaus sind derartige Phantastereien aus islamisch-theologischer Sicht kompletter Schwachsinn."

Der Slogan sei außerdem nicht nur islamfeindlich, sondern auch antisemitisch, verwies die IGGiÖ darauf, dass "generell alle Menschen nicht-christlichen Bekenntnisses krass ausgegrenzt und stigmatisiert" würden. Sie berichtet von einer Häufung von Übergriffen auf Muslime und wünscht sich eine "breite gesellschaftspolitische Debatte" über "zu Aggression provozierende Plakate".

(APA)

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