Ideenwettbewerb: Die Marke Österreich 2015

"Die Presse" rief mit der finanziellen Unterstützung der Österreichischen Post AG zum Briefmarken-Wettbewerb auf. Die Jury wählte die 15 besten Ideen aus, die wir Ihnen ab 5. Juli wöchentlich präsentieren:
Entwurf Nr. 1: Starke Österreicher für Österreichs Wirtschaft
Der erste Entwurf stammt von Markus Hanzer und Birgit Lohmann. Gemeinsam sind sie cleverdesign, die Agentur für Wissensvermittlung. Die Idee: Viele Faktoren sind wichtig, um Österreich als erfolgreichen Wirtschaftsstandort auch in Zukunft nach oben zu bringen. Aber auch gesunde, innovative Unternehmen leisten einen essenziellen Beitrag. Dieser Entwurf verdeutlicht, dass nur das richtige Zusammenspiel dieser Elemente zu einer lebenswerten Zukunft führt.

Die Idee: Unsere Welt und deren gesamte Lebenswelten - natürlich auch unser kleines Österreich - sind äußerst stark durch den Grad ihrer Stabilität geprägt. Wenn man den Zwischentönen einer Gesellschaft und deren Individuen lauscht, kann man sehr oft heraushören, dass sich Menschen immer intensiver nach einem Zustand von hoher Stabilität - einem fast „schwankungsfreien“ Leben - sehnen: Alles sollte in der Waage sein - Im Lot. Wohl wissentlich, dass sich (Lebens)zu- und umstände eigentlich permanent verändern (müssen).
Unser Entwurf versucht dieses fragile Verhältnis anhand einer Detailaufnahme einer Wasserwaage auf den Punkt zu bringen.
Die Gestalter: ©dieschwarzarbeit ist seit 1995 ein Experimentierfeld für progressive Lösungen im Bereich Grafikdesign und Kunst. Im Falle des Briefmarkenwettbewerbs eine Zusammenarbeit von Stephan Schwarz - Filmemacher, Fotograf (www.dieschwarzarbeit.com, mimiundtoni.at) und Peter Egelseer - selbständiger Grafiker (www.egelseer-grafik.at).

Die Idee: Zukunft für uns Menschen kann nur dann stattfinden, wenn miteinander gesprochen wird. Wir sollten Probleme gemeinsam im Gespräch lösen und Konflikte friedlich mit Gesprächen entschärfen. Die Staaten, Religionen, unsere Alten und wir Jungen, egal welcher Hautfarbe, sollen aufeinander zugehen und miteinander sprechen, weil nur so Zukunft für uns alle möglich ist. Deshalb ist das Gespräch miteinander für mich der Zukunftsfaktor Nummer eins.
Die Gestalterin: Magdalena Peer hat im Juli das Kolleg für Grafikdesign in Linz beendet und ist jetzt auf der Suche nach einer kleinen Werbeagentur im Raum Linz, in der sie sich gestalterisch und kommunikativ entfalten kann. www.peeriges-design.at

Die Idee: Welche Faktoren zu einem wirtschaftlich erfolgreichen Österreich beitragen? Ist es die Konzentration auf touristische Nutzung, die Öffnung oder Schließung gegenüber Europa und dem Ausland? Erneuerbare Energien, die Natur oder die neueste Technologie? Wir können die Zukunft und deren Faktoren aber auch mit einer Portion österreichischer Gelassenheit sehen und augenzwinkernd mit einer urtypischen österreichischen Ausdrucksweise vermitteln. Das hat schon immer funktioniert, oder nicht? Also dann: Schau’ma mal!
Die Gestalter: braenda ist eine Agentur aus Wien. Wir arbeiten hauptsächlich in den Bereichen Branding und Corporate Design, Editorial Design sowie Kommunikations- und Webdesign. Die Agentur wurde 2014 von Art Director und Geschäftsführer Hans Renzler und der BraCe Communications Group gegründet. Unser kleines, feines Team besteht aus Grafik-DesignerInnen und IllustratorInnen und wird aus der BraCe Communications Group um die Bereiche Konzept, Marketing, Onlinemarketing und Animation ergänzt.

Die Idee: Ein Haufen bunter Vögel, der miteinander vernetzt ist, trägt einen Skispringer durch die Luft. Ein heterogenes soziales Netzwerk, das funktioniert und dem österreichischen Sportler zum exemplarischen Sieg im Wettbewerb verhilft. Der Wettkampf wird auf dem Rücken der Natur ausgetragen, kann aber letztendlich im weiteren Sinn nur mit deren Unterstützung gewonnen werden. Sinnbild für Österreichs Naturnähe und seine Bestrebungen hinsichtlich einer nachhaltigen Zukunft, die Lebensqualität bedeutet.
Die Gestalterin: Louisa Köber hat Industrial Design an der Kunstakademie in Stuttgart, am Politecnico in Mailand und an der Hochschule Ensci - Les Ateliers studiert und in Designbüros in London und Belgien gearbeitet. Nach ihrem Master-Abschluss gewann sie den internationalen Taschen-Wettbewerb, ausgeschrieben von der Messe „Fashion Access“ in Hongkong. Seit Anfang 2014 arbeitet sie als freischaffende Designerin in Wien. Das Spektrum ihrer Arbeit reicht von Produktdesign über grafische Arbeiten bis hin zur Mode.

Die Idee: Heiß umfehdet, wild umstritten, wie es in der Bundeshymne heißt, ist Österreich zwar heute nicht mehr, doch es liegt weiterhin „einem starken Herzen gleich“ inmitten des europäischen Kontinents. Das Ausnützen dieser strategisch wichtigen Position im Zentrum Mitteleuropas und als Herz der CEE-Region definiert den Wirtschaftsstandort Österreich und trägt mitunter zu seinem Erfolg bei. Außerdem haben die Österreicher auch in der jüngeren Vergangenheit wiederholt unter Beweis gestellt, dass sie einer Nation mit großem Herzen angehören.
Die Gestalterin: Nina Ober studierte Grafikdesign an der Universität für angewandte Kunst und absolvierte eine Ausbildung zur Kostüm- und Bühnenschneiderin. Ihre Schwerpunkte liegen im Bereich Illustration, Kunstbuch und Ausstellungskatalog (z. B. für das Künstlerhaus Wien) und Lookbook-Gestaltung für Modelabels. Fallweise entwirft sie Theaterkostüme.

Die Idee: NEU! – Was wäre die Zukunft ohne große Ideen, Erfindungen und Innovationen!? Wir wollen in unserem Entwurf die Wichtigkeit dieser Neuentwicklungen darstellen und durch ein gelerntes Wort – ja fast schon Symbol – brechen bzw. aufs Korn nehmen. Wir kennen das Wort „NEU!“ heute vor allem als großen Flash auf Werbeanzeigen und vergessen langsam, was eigentlich dahintersteckt: Innovation, Ideenreichtum, Fortschritt. Unser rot-weiß-rotes „NEU!“ lädt die Menschen wieder zum Nachdenken ein.
Die Gestalter: Dvorak trifft Schwab – Martin Dvorak ist freier Art Director, Florian Schwab ist freier Texter und Konzeptionist. Zum ersten Mal getroffen haben sie sich vor mehr als zehn Jahren in einer Wiener Werbeagentur. Jetzt entwickeln die beiden gemeinsam neue Identitäten, gern – aber nicht nur – für Kunden aus dem Kulinarik- und Gastronomiebereich. In ihrer Arbeit verschmelzen Konzept, Text, Grafik und Fotografie zu Köstlichkeiten, die man zwar nicht essen kann, aber dem Auge Freude machen.

Die Idee: Kulturelle Vielfalt ist eines der Fundamente, auf denen Österreich gewachsen ist. Verschiedene Identitäten, Kulturen und Sichtweisen sind es, die uns von jeher fordern. Es liegt an uns, dieses Potenzial mit all seiner Kraft zu entfalten – ein bedeutender Faktor für unsere wirtschaftliche und auch soziale Zukunft.
Die Gestalter: STRUKTIV hat sich darauf spezialisiert, Marken und Produkten eine visuelle Identität zu geben. Differenzieren und Stellung beziehen, darin sieht STRUKTIV seine Aufgabe gegenüber seinen Kundinnen. Wir betreuen Sie von der strategischen Markenentwicklung bis zur optischen Ausformulierung Ihrer Geschäftsziele. Klare Konzepte und sorgfältig ausgeführte Gestaltung sind unser Markenzeichen.

Die Idee: Wir bemessen unser Wachstum nach monetären Werten (BIP). Dabei räumen wir nicht materiellen Werten weniger Wichtigkeit ein. Der südostasiatische Binnenstaat Bhutan geht einen anderen Weg und ermittelt die Zufriedenheit seiner Bewohner anhand eines Glücks-Index. Kann Österreich von diesem System lernen? Lässt sich dem wachstumsorientierten Wirtschaftsmodell ein humanistischeres Modell gegenüberstellen? Die Briefmarke soll Anregung dafür sein, Wachstum nicht einzig und allein nach dem Geldfluss zu bestimmen.
Der Gestalter: Florian Frauendorfer lebt und arbeitet als Grafiker in Wien. Schätzt die Vielfalt der Menschen und träumt von mehr Zusammengehörigkeit.

Die Idee: „Die Zukunft ist noch nicht geschrieben. Sie ist, was wir daraus machen!“ Dieser zur Mitgestaltung der Zukunft aufrufende Satz wird Weiß auf Weiß mit Lack auf die Briefmarke gedruckt. Die Marke wird sinnbildlich zum weißen Raum/Blatt, und stellt somit Freiraum für die Ideen der Zukunft dar.
Die Gestalter: Anna Liska & Andreas Wesle sind ein Gestalterduo mit Depandancen in Wien und Berlin. Als Atelier Liska Wesle arbeiten sie im Kunst-und Kulturbereich an artdirektiven und grafischen Lösungen. Zu ihren Kunden zählen/Projekte entstanden u. a. für Tanzquartier Wien, „Dérive“ – Zeitschrift für Stadtforschung, „Spex“ – Magazin für Popkultur, Secession Wien, Mumok Wien, TRANZIT.org/Wien, Kunstraum Niederösterreich, Österr. Kulturforum Moskau, 21er Haus, Ajla Aydan, Utopian Pulse. www.atelierliskawesle.com

Die Idee: Die POST AG geht in der Zukunft neue Wege. Wir alle gehen künftig neue Wege. Gut so. Aber warum wissen wir nie, wie hoch die Taxen für den Postversand sind, welche Formate mit 68 Cent verschickt werden können? Unsere kleinste Infografik für die Post und hier für den Briefversand ist Symbol für die neue Art der Dienstleistung und dient einer besseren Information. Gute Kommunikation ist gewinnbringend für uns alle und kann auch auf kleinstem Raum umgesetzt werden.
Die Gestalter: WALKING CHAIR ist ein gehender Sessel. WALKING CHAIR DESIGN STUDIO (Karl Emilio Pircher & Fidel Peugeot) ein Gestaltungsstudio in Wien, das u. a. Stühle gehen lässt und in Richtung Zukunft schaut. Wir erfinden Dinge, die wir selbst auch gebrauchen und folgen immer unseren Bedürfnissen und Wünschen. In unserer Publikation YOU DO DESIGN YOU — WE DO DESIGN YOU sagen wir: Wir lieben die Melodie, wir lieben die Poesie und wir lieben die Magie: Gutes Design basiert auf Inhalten oder DESIGN FOLLOWS CONTENT.

Die Idee: Wir nehmen unsere Zukunft selbst in die Hand und zeigen Eigeninitiative und Kreativität, um noch weiter voranzukommen. Die Grundlagen dafür sind in Österreich gegeben – jeder von uns kann deshalb mit Energie und Tatkraft dazu beitragen, Österreichs Wirtschaft zukunftssicher zu machen und die rot-weiß-roten Stufen weiter auszubauen.
Die Gestalter: Studio5 ist eine vielseitige Design- und Werbeagentur in Baden bei Wien und wurde 2008 von Doris Steiner und Hannes Glantschnig gegründet. Wir betreuen unsere Kunden im Bereich Corporate Identity, Markenstrategie, Werbung, digitale Medien & Grafikdesign – und gestalten immer nach dem Prinzip: Kein Design ohne Konzept. Folglich wurden wir im Laufe unserer Tätigkeit bereits mit über 50 nationalen
und internationalen Preisen ausgezeichnet. www.studio5.at

Die Idee: Die Tür zur Zukunft steht allen offen. Nach oben hin gibt sie den Blick auf Neuland frei. Es liegt am Betrachter, im Jetzt behaftet zu bleiben, oder den Impuls nachzugeben und das Land der ungelesenen Kapitel zu betreten.
Der Gestalter: Die ersten Marken entwarf Peter Hirth schon im Kindergartenalter. Inspiriert durch die Briefmarkensammlung seines Opas. Die Welt und im Besonderen den Weltraum in Miniaturen einzufangen, dürfte hier die große Faszination gebildet haben. Tagelanges Ausgestalten des begrenzten rechteckigen Raums waren die Folge. Später als Werbedesigner waren es dann die größeren Marken, die eine Anziehungskraft ausübten. Heute arbeite und lebt er als freier Grafiker/Art Director in Wien.

Die Idee: Auch wenn wir uns von Zeit zu Zeit am Bodensatz der traditionellen Trägheit und der scheinbaren Sicherheit der Bewegungslosigkeit recht wohlfühlen, sollten wir uns an der Unermüdlichkeit und Fantasie unserer Kinder ein Beispiel nehmen und nicht nur über den Tellerrand hinaus blicken, sondern auch aufstehen und diesen Schritt gehen. Nur wer springt, lernt fliegen.
Der Gestalter: Walter Fröhlich ist Illustrator. Seine Sujets kleben auf Werbetafeln, zieren Verpackungen, laufen über den Bildschirm und werden in Magazinen nicht einfach überblättert. Seine breite Palette an Stilen begründet die Vielfalt seiner Kunden. Jede Aussage visuell auf den Punkt zu bringen, ohne auf ausgetrampelten Pfaden zu wandern, ist die Herausforderung. Die Leidenschaft am kreativen Akt der Antrieb. www.cafe-rorschach.com

Die Idee: Das Wichtigste, um das Optimum aus jedem Individuum einer Gesellschaft herausholen zu können, ist Bildung. Um sicherzugehen, dass keine zukünftigen NobelpreisträgerInnen auf der Strecke bleiben, müssen allen die gleichen Chancen und das Rüstzeug zur vollen Entfaltung gegeben werden. Die vermeintliche Chancengleichheit täuscht allerdings oftmals und wird verzerrt durch Herkunft, Geld oder Status. Diese Briefmarke ist ein Sinnbild optischer Täuschung und daher umso mehr ein Plädoyer für Gleichberechtigung.
Die Gestalter: Wir sind das Design Studio ZWUPP und haben seit 2011 Spaß in Graz und Wien. Unser Ensemble legt den Fokus auf eine konzeptbasierende Detailverliebtheit und ermöglicht so die Erschaffung einer übergreifend-visuellen Welt in den Bereichen Grafikdesign und Film. Die Eckfahnen von ZWUPP sind Ehrlichkeit, Respekt, Authentizität und Verspieltheit. Die Leidenschaften sind Fußball, Tischfußball und Fußball. Unter anderem wurden bisher Mannschaften mit Nike, Red Bull, Milka, Samsung und Neuroth gebildet.