Öffentlicher Verkehr: Mehr Frequenz am Abend

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ArchivbildClemens Fabry / Die Presse
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Mehr öffentlicher Verkehr auch abseits der Spitzenzeiten.

„Für die U-Bahn wird viel Geld in die Hand genommen“, sagt Christian Spranger. „Für die Straßenbahn leider nicht.“ Und damit, sagt der TU-Angestellte, der täglich seinen Weg von daheim in Pötzleinsdorf in die Arbeit zum Karlsplatz mit den Wiener Linien bestreitet, sei die Straßenbahn leider nicht so attraktiv, wie sie sein könnte. Vor allem weil sie zu langsam unterwegs sei. Mehr eigene Gleiskörper, die sich die Straßenbahn nicht mit Autos teilen muss, wären eine Lösung. Klar ist aber, dass das im dicht bebauten Gebiet nicht so leicht zu realisieren ist.

Mehr Einbahnen

Aber eine etwas weniger radikale Idee könnte schon für Abhilfe schaffen: mehr Einbahnen. Damit, glaubt Spranger, würde mehr Platz entstehen, sowohl für die Straßenbahn als auch für breitere Parkstreifen. Denn dass es mit der Straßenbahn immer wieder zu Verspätungen kommt, liegt unter anderem auch daran, dass parkende Autos zu weit in den Gleiskörper ragen und die Straßenbahn erst wieder weiterfahren kann, wenn das Fahrzeug abgeschleppt wurde.

Was könnte man noch tun, um den öffentlichen Verkehr attraktiver zu machen? Spranger, der seit drei Jahren auch im Fahrgastbeirat der Wiener Linien sitzt, sieht vor allem bei den Umsteigeverbindungen noch großes Verbesserungspotenzial: „Vor allem in frequenzschwachen Zeiten sollte man sicherstellen, dass man den Anschluss erreicht – so wie bei der Eisenbahn.“ Gerade am späteren Abend gebe es da große Probleme. Besonders im Zusammenspiel mit anderen Verkehrsbetrieben sei die Abstimmung mangelhaft. „Die Wiener Linien sollten mit den ÖBB einen Konsens finden.“ Also die Fahrpläne mit jenen der Schnellbahnen abstimmen. Erwischt man etwa beim Umsteigen die S-Bahn in Gersthof knapp nicht, kommt es schnell zu einer Viertelstunde Wartezeit. Das, meint Spranger, müsste man ändern.

Mehr Flexibilität könnte es laut Spranger etwa dadurch geben, dass in städtischen Randlagen abends die – ohnehin nur schwach besetzte – Straßenbahn durch Sammeltaxis ersetzt wird. Diese fahren dann auch nur, wenn man sie gerade braucht.

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("Die Presse", Print-Ausgabe, 5. Juli 2015)


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