Tirol: 100 Asylwerber ziehen in Kaserne in Vomp

Tirol: 100 Asylwerber ziehen in Kaserne in Vomp
Tirol: 100 Asylwerber ziehen in Kaserne in Vomp APA/ZEITUNGSFOTO.AT/DANIEL LIEBL
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Bürgermeister Schubert fordert eine vertragliche Zusicherung, dass nach der Aufnahme der 100 keine weiteren Asylwerber in seiner Gemeinde untergebracht werden.

Tirol wird in der Fundsbergkaserne in Vomp ab 1. August 100 Flüchtlinge unterbringen. Darauf habe man sich mit Innen- und Verteidigungsministerium sowie der Marktgemeinde geeinigt, hieß es am Mittwoch. Bürgermeister Karl-Josef Schubert (ÖVP) pochte auf eine vertragliche Zusicherung, dass nach der Aufnahme der 100 keine weiteren Asylwerber in seiner Gemeinde untergebracht werden.

"Ich habe eine Reihe von Bedingungen gestellt - unter anderem, dass die 100 das oberste Limit sind", erklärte Schubert. Diese Vereinbarung müsse von Landeshauptmann Günther Platter und Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (beide ÖVP) unterzeichnet werden, insistierte Schubert: "Wenn ich sie schriftlich auf dem Tisch liegen habe, dann werden wir in diesen Apfel beißen". Derzeit seien in der rund 4.800 Einwohner zählenden Gemeinde 40 Asylwerber - davon 24 unbegleitete Minderjährige - untergebracht, erklärte der Bürgermeister. Mit den 100 in der Kaserne würde man dann 140 Flüchtlinge beherbergen.

Schubert betonte zudem, dass er abseits der Kaserne 100 Plätze zu Verfügung gestellt hätte, die sich in Bahnhofsnähe befinden. "Außerdem hätte man diese weniger adaptieren müssen", meinte er. Denn immerhin sei die Kaserne mehr auf die Unterbringung von Männern und weniger von Familien ausgerichtet. Eine weitere Bedingung neben der Obergrenze von 100 sei etwa, dass auch über die Nachnutzung der Kaserne gesprochen werde.

Das Land hatte am Mittwoch verkündet, dass mit 31. Juli die letzten Soldaten aus der Kaserne abgezogen werden und dass die Flüchtlinge nach geringfügigen Adaptierungen ab 1. August dort untergebracht werden können. "Mit der Zusage des Bundes, die Maximalbelegung auf 100 Personen zu beschränken, wurde der Grundstein für die positiven Gespräche mit der Gemeinde und die Öffnung der Kaserne gelegt", betonte Platter. Die Kaserne würde Platz für 600 Personen bieten, aber: "Wir dürfen die Gemeinden nicht überfordern", sagte die zuständige Soziallandesrätin Christine Baur (Grüne).

Die Vereinbarung zwischen Bund, Land und Gemeinde gelte vorerst für ein Jahr. Das Land habe die Möglichkeit, den Vertrag um höchstens drei Jahre zu verlängern, hieß es.

(APA)

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