Deutschlands Exporteure schaffen im März ein Umsatzplus von 0,7 Prozent, im Februar war es noch ein Minus von 1,3 Prozent gewesen. Der deutsche Exportverband rechnet mit einem Umsatzrückgang von 15 Prozent.
Die deutschen Exporteure haben erstmals seit einem halben Jahr wieder ein Umsatzplus geschafft. Im März verkauften sie preis- und saisonbereinigt 0,7 Prozent mehr ins Ausland als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Das war der erste Anstieg seit September 2008. Im Februar hatte es noch ein Minus von 1,3 Prozent gegeben. Von Reuters befragte Experten hatten einen Rückgang von zwei Prozent erwartet
Dass der Exportweltmeister aber weiter unter der globalen Rezession leidet, zeigt der Vergleich mit dem Vorjahresergebnis. Insgesamt wurden Waren im Wert von 70,3 Mrd. Euro exportiert - 15,8 Prozent weniger als im März 2008. In den ersten drei Monaten setzten die Unternehmen 20,9 Prozent weniger ab als im ersten Quartal 2008.
Größtes Minus seit 1949
Wegen der weltweiten Nachfrageflaute rechnet der deutsche Exportverband BGA für 2009 mit einem Umsatzrückgang von bis zu 15 Prozent. Es wäre das erste Minus seit 1993 und das größte seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949.
Die Einfuhren stiegen im März um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Insgesamt wurden Waren im Wert von 59 Mrd. Euro importiert. Das waren 11,6 Prozent weniger als im März 2008.
Industrie löst die Bremsen
Die deutschen Industrieunternehmen drosselten ihre Produktion erstmals seit einem halben Jahr nicht weiter. Industrie, Bau- und Energiewirtschaft stellten im März genauso viel her wie im Vormonat, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte. Dafür sorgte in erster Linie die kräftige Belebung am Bau und die stark gestiegene Autoproduktion. Seit September 2008 war die Produktion sechsmal in Folge geschrumpft.
Damit mehreren sich die Anzeichen für ein Ende der rasanten Talfahrt von Europas größter Volkswirtschaft.
(Ag.)