US-Militärs warnen vor Bedrohung aus Russland

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Designierter Militärchef Dunford: "Größte Gefahr für unsere nationale Sicherheit." Er spricht sich auch für Waffenlieferungen an die Ukraine aus.

Schon in der Vorwoche hatte US-Generalstabschef Martin Dempsey in einem Strategiepapier vor der Bedrohung durch Russland gewarnt. Kurz darauf folgte eine ähnliche Einschätzung durch die zivile Luftwaffenchefin Deborah James. Und nun legt auch der designierte US-Generalstabschef Joseph Dunford nach: "Russland stellt die größte Gefahr für unsere nationale Sicherheit dar", sagte Dunford am Donnerstag bei einer Anhörung im Streitkräfteausschuss des US-Senats. Das russische Auftreten sei "nichts weniger als alarmierend".

Russland sei eine Atommacht und habe in der Ukraine-Krise die Souveränität eines anderen Landes verletzt. Dennoch sei es wichtig, dass das Pentagon einen Gesprächsdraht zum russischen Militär behalte, um "Missverständnisse" zu vermeiden. Der Konflikt in der Ukraine hat zu den schwersten Verwerfungen im Verhältnis zwischen den USA und Russland seit Ende des Kalten Krieges geführt.

Für panzerbrechende Waffen

Wegen der Einmischung in das Nachbarland und der Aufnahme der ukrainischen Schwarzmeerhalbinsel Krim in russisches Staatsgebiet haben die USA und die EU Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängt. Dunford sprach sich dafür aus, panzerbrechende Waffen an die Ukraine zu liefern. Die Entscheidung darüber liegt aber bei US-Präsident Barack Obama, der Waffenlieferungen an Kiew skeptisch sieht.

Als weitere Bedrohungen für die Sicherheit der USA nannte Dunford in der Senatsanhörung China, Nordkorea und die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS). Obama hatte den bisherigen Kommandant der Marineinfanteristen im Mai als Nachfolger von Generalstabschef Martin Dempsey nominiert. Sollte der Senat der Personalie zustimmen, steigt Dunford zu einem der wichtigsten Berater Obamas in Verteidigungsfragen auf. Außerdem würde er zentraler Ansprechpartner von US-Verteidigungsminister Ashton Carter.

(APA/AFP)

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