Pakistan: "Islamistische Kämpfer auslöschen"

Protest gegen die Taliban in Pakistan
Protest gegen die Taliban in Pakistan(c) Reuters (Amit Gupta)
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Pakistan startet im Swat-Tal eine Großoffensive gegen die Taliban und verhängt eine Ausgangssperre für die Region. Präsident Zardari kündigt an, der Militäreinsatz werde so lange dauern, bis wieder Normalität herrsche.

Pakistan hat seine Angriffe gegen Aufständische im Swat-Tal am Freitag weiter verstärkt und eine Ausgangssperre für die Region verhängt. Die Luftwaffe bombardierte in mehreren Ortschaften mutmaßliche Verstecke von Taliban-Milizen, wie ein örtlicher Armeesprecher sagte. Er betonte, dass bei den Kämpfen am Freitag bis zu zwölf Extremisten getötet worden sind. Am Donnerstag starben 55 Taliban.

In der Nacht waren pakistanische Bodentruppen in den Orten Matta, Kabal und Khawazakhela von den Extremisten beschossen worden. Mindestens neun Soldaten wurden nach Militärangaben vom Donnerstagabend bei Kämpfen getötet, sieben davon bei einem Hinterhalt in dem ehemaligen Skiort Mingora.

"Ehre und Würde des Landes wiederherstellen"

"Wir haben die bewaffneten Truppen angewiesen, die islamistischen Kämpfer und Terroristen auszulöschen", sagte der pakistanische Regierungschef Yousuf Raza Gilani am Donnerstagabend in einer Rede an die Nation. Ziel sei die Wiederherstellung der "Ehre und Würde unseres Heimatlands". Präsident Asif Ali Zardari sagte während seines Besuchs in Washington, der Militäreinsatz im Swat-Tal werde so lange andauern, bis wieder "Normalität" herrsche.

Um den Truppenaufmarsch zu erleichtern, verhängte die Armee nach Angaben eines Sprechers eine unbegrenzte Ausgangssperre vom Bezirk Malakand bis ins Swat-Tal. Der Sprecher machte keine Angaben über die Zahl der Soldaten, die in die Region geschickt werden sollten.

Massenexodus

Die Ausgangssperre dürfte die Möglichkeiten für Zivilisten weiter einschränken, aus dem Kampfgebiet zu fliehen. Augenzeugen bezichtigen sowohl die Armee als auch die Taliban, bei ihren Angriffen auch wahllos Zivilisten zu töten. Die UNO berichtet, dass die Kämpfe zu einem Massenexodus geführt haben. bereits 500.000 Menschen haben in den vergangenen Tagen das Swat-Tal verlassen: Rund 200.000 sind bereits in sicheren Gebieten angelangt, etwa 300.000 befinden sich noch auf der Flucht.

(Ag.)

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