Container: „Arbeiten auf Hochtouren“

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Alles außer Zelte: Die Bundesländer schaffen diese Woche neue Plätze für Flüchtlinge – in Schulgebäuden, Internaten und Containern. Eine Woche vor dem Start der Asylreform fehlt aber noch ein Verteilerzentrum.

Wien. Mit Stand Montag ist Salzburg zwar noch Schlusslicht: Das Bundesland erfüllt seine Quote nur zu 87,05 Prozent. Dabei ist es aber in guter Gesellschaft: Außer Niederösterreich (114,95 Prozent) und Wien (110,23 Prozent) nimmt kein Bundesland in Österreich so viele Flüchtlinge auf, wie es eigentlich sollte.

Dennoch gibt es eine langsame Bewegung: Seit vergangenem Freitag ist klar, dass auf einem Areal der Schwarzenberg-Kaserne in Salzburg Flüchtlinge unterkommen können. 100.000 Quadratmeter stehen dort zur Verfügung. „Wir arbeiten auf Hochtouren daran, Container aufstellen zu können“, heißt es dazu aus dem Büro der zuständigen Landesrätin, Martina Berthold (Grüne). In wenigen Wochen werde es so weit sein.

Herbst: Container in Tamsweg

Außerdem sollen rund 200 Asylwerber über den Sommer in Tamsweg untergebracht werden, genauer in Internaten der Berufs- und Landwirtschaftsschule. Im Herbst, sobald der Unterricht wieder beginnt, würden auch dort Container zum Einsatz kommen. Mit der dortigen Kaserne hätte dies aber nichts zu tun, versichert man im Büro der Landesrätin.

Auch in Oberösterreich (derzeit mit einer Quote von 87,18 Prozent) sollen diese Woche Flüchtlinge in Schulen einziehen. 370 werden unter anderem in Gmunden, Bergheim sowie Ried untergebracht.

In der Steiermark werden in den kommenden Tagen 120 Plätze geschaffen, im Burgenland 80. Niederösterreich stellt 70 neue Betten zur Verfügung, in Kärnten und Tirol sind es jeweils 60 Plätze – und in Vorarlberg 30. So kann das überfüllte Erstaufnahmezentrum in Traiskirchen zum Teil entlastet werden.

Apropos Entlastung: Ab Montag sollen sieben Verteilerzentren stehen, die eine Erstversorgung ermöglichen. Der Standort in der Steiermark fehlt allerdings noch: „Wir sind fieberhaft auf der Suche“, heißt es aus dem Büro von Landesrätin Doris Kampus (SPÖ).

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.07.2015)

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