Mexiko-Grippe weiter auf weltweitem Vormarsch

Schweinegripep (Symbolbild)
Schweinegripep (Symbolbild)(c) EPA (Dave Hunt)
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Weltweit starben bisher 44 Menschen nachweislich an der Mexiko-Grippe. Erstmals wurden nun auch Fälle in Japan und Australien nachgewiesen. In den USA sind mittlerweile mehr als 1600 Menschen erkrankt.

Die Mexiko-Grippe ist weltweit weiter auf dem Vormarsch. Erstmals wurde am Freitag auch aus Kanada ein Todesfall im Zusammenhang mit der Epidemie gemeldet. Bei einer etwa 30 Jahre alten Frau, die Ende April gestorben war, wiesen die Gesundheitsbehörden das Virus H1N1 nach. Allerdings habe die Frau schon vorher chronische Gesundheitsprobleme gehabt, teilte die Gesundheitsbehörde der Provinz Alberta nach Angaben des kanadischen Fernsehsenders CBC mit.

Bisher sind 44 Menschen nachweislich an der Mexiko-Grippe gestorben. Weltweit wurden über 3200 Infektionen registriert, 90 Prozent davon in den nordamerikanischen Ländern Mexiko, USA und Kanada. In Deutschland sind 11 Fälle bestätigt.

Ob die Frau in Kanada tatsächlich an der Mexiko-Grippe starb, konnte nicht mit letzter Sicherheit gesagt werden. "Es ist nicht klar, bis zu welchem Grad H1N1 zu ihrem Tod beigetragen oder nicht beigetragen hat", erklärte der oberste Gesundheitsbeamte der Provinz Alberta, André Corriveau. Insgesamt gab es in Kanada bis zum Freitag 224 bestätigte Fälle von Mexiko-Grippe.

1639 Erkrankungen in den USA

In den USA kletterte die Zahl der Erkrankungen laut der nationalen Seuchenbehörde CDC am Freitag auf 1639; am Vortag waren es noch knapp 900. Die CDC führt den rapiden Anstieg aber nicht nur auf die weitere Ausbreitung des Grippevirus zurück. Es habe zudem eine ganze Reihe von Verdachtsfällen gegeben, die mehrere Tests erfordert hätten, hieß es. Die Ergebnisse seien nun innerhalb kurzer Zeit eingetroffen.

Erstmals wurde auch in Australien ein Fall von Scheinegrippe bestätigt. wie die Gesundheitsbehörde des Bundesstaates Queensland am Samstag mitteilte, wurde das neue H1N1-Virus bei einer Frau nachgewiesen, die in der vergangenen Woche aus Kalifornien nach Brisbane zurückgekehrt war. Sie sei "schwach positiv" getestet worden, mittlerweile aber voll genesen, hieß es. Die Frau hatte sich nach ihrer Rückkehr wegen Grippesymptomen bei den Behörden gemeldet.

Während im übrigen Mexiko inzwischen die Schulen und Universitäten ihren Betrieb wieder aufgenommen haben, verlängerten die Bundesstaaten Jalisco und Guerrero am Freitag die schulfreie Zeit um eine Woche, um eine weitere Ausbreitung der Mexiko-Grippe zu verhindern. In Jalisco waren drei Menschen gestorben, die möglicherweise mit dem neuen Virus infiziert waren.

Erhöhte Alarmbereitschaft in Guatemala

In Guatemala wurde nach Bekanntwerden neuer Infektionsfälle eine erhöhte Alarmbereitschaft ausgerufen. Präsident Álvaro Colom sagte alle Termine für das Wochenende ab. Er forderte die Provinzregierungen sowie Städte und Gemeinden auf, alle öffentlichen Veranstaltungen zu verschieben. Auch aus Panama wurde ein neuer Grippefall gemeldet. Dabei handelt es sich den Angaben der Behörden zufolge um einen jungen Mann, der aus den USA eingereist war. Er sei aber nicht in Lebensgefahr, hieß es

Die Epidemie hat auch das Fußballturnier Copa Libertadores durcheinandergebracht. Die mexikanischen Vereine San Luis Potosí und Chivas aus Guadalajara zogen sich am Freitag (Ortszeit) aus dem Turnier zurück, nachdem sich ihre gegnerischen Clubs aus Brasilien und Uruguay aus Angst vor der Mexiko-Grippe geweigert hatten, in Mexiko zu spielen.

Kolumbien: Falsche Krankenschwester "impft" Kinder

Unterdessen sorgt eine falsche Krankenschwester in Kolumbien für Schlagzeilen, die mehr als 100 Schülern und Lehrern unter dem Vorwand, es handele sich um eine Impfung gegen Mexiko-Grippe, eine unbekannte Substanz gespritzt hat.

Die Frau habe sich in der Landwirtschaftsschule der Kleinstadt Marsella als Mitarbeiterin des regionalen Gesundheitsamtes vorgestellt, teilten die Behörden mit. Erst nach Ende der Aktion kamen der Schulleitung Bedenken und die Frau wurde festgenommen. Medien berichteten, sie habe sich an ihrem Ex-Liebhaber, einem Lehrer der Schule, rächen wollen.

(Ag.)

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