Die Kiewer Behörden werfen den Rebellen den Einsatz verbotener Artillerie vor. Die Regierung schließt die Separatistengebiete von Kommunalwahlen aus.
Bei Kämpfen im Osten der Ukraine sind nach Angaben aus Kiew innerhalb von 24 Stunden acht Soldaten getötet worden. Wie der ukrainische Sicherheits- und Verteidigungsrat am Mittwoch mitteilte, wurden bei Gefechten mit prorussischen Aufständischen in der Region außerdem 16 Streitkräfte verletzt. Zu möglichen Opfern aufseiten der Rebellen machten die Behörden keine Angaben.
Seit fünf Wochen hat es nicht mehr so viele Opfer bei den Kämpfen gegeben. Der Sicherheits- und Verteidigungsrat sprach von einem der "heftigsten Bombardements auf ukrainischem Gebiet seit der Unterzeichnung des Minsker Abkommens".
Eigentlich gilt seit Februar ein Friedensabkommen für die Konfliktregion, das in der weißrussischen Hauptstadt ausgehandelt und unterzeichnet worden war. Kiew warf den Rebellen vor, nun Artillerie eingesetzt zu haben, was gemäß den Minsker Vereinbarungen untersagt ist. Der Konflikt in der Ostukraine dauert seit Frühjahr vergangenen Jahres an.
Nato hilft bei Flotten-Aufbau
Die Nato hilft der Ukraine mittlerweile beim Wiederaufbau ihrer weitgehend maroden Schwarzmeerflotte. Eine Gruppe von Nato-Beratern habe in der Hafenstadt Odessa die Arbeit aufgenommen, teilte das Verteidigungsministerium in Kiew am Mittwoch mit. Ziel des Projekts sei die Weiterentwicklung der Seestreitkräfte der Ex-Sowjetrepublik.
Die Delegation besichtigte unter anderem das Flaggschiff der Ukraine, die Fregatte "Getman Sagaidatschny", und das Ausbildungszentrum in Mykolajiw. Durch die russische Einverleibung der Halbinsel Krim vor einem Jahr hat Kiew die wichtigsten Marinestützpunkte verloren.
Das Parlament in Kiew verabschiedete am Mittwoch ein neues Kommunalwahlgesetz, das die Separatistengebiete von der für Oktober geplanten Abstimmung ausschließt. Wahlblöcke bleiben verboten, die Wahlhürde wurde von drei auf fünf Prozent angehoben. Neu ist eine Frauenquote von mindestens 30 Prozent. Regionalwahlen in den Separatistengebieten sind eigentlich Teil eines Friedensabkommens. Die Aufständischen in Luhansk und Donezk wollen den Urnengang aber selbst organisieren.
(APA/AFP)