Ein Jahr nach MH17-Absturz: "Kommen Beweisen näher"

Ein Bild vom 26. Juli 2014, zehn Tage nach dem Absturz der Passagiermaschine in der Ostukraine.
Ein Bild vom 26. Juli 2014, zehn Tage nach dem Absturz der Passagiermaschine in der Ostukraine.(c) REUTERS
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Am 17. Juli 2014 stürzt Boeing über der Ostukraine ab. 298 Menschen sterben. Ein Jahr danach haben die Ermittler erste Spuren.

Ein Jahr nach dem Abschuss von Passagierflug MH17 über der Ostukraine ist die Schuldfrage noch ungeklärt. Die Untersuchungen weisen jedoch darauf hin, dass die Boeing 777 der Malaysia Airlines auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur am 17. Juli 2014 mit einer Bodenluftrakete des Typs Buk abgeschossen wurde. Alle 298 Menschen an Bord wurden getötet.

196 kamen aus den Niederlanden, zwei von ihnen konnten noch nicht identifiziert werden. Zum Jahrestag der Katastrophe werden die Niederlande der Opfer gedenken. Das Land leitet auch die strafrechtlichen Ermittlungen und die Untersuchung nach der Ursache des Absturzes. Die Opfer kamen aus zehn Ländern.

"Kommen stichhaltigen Beweisen näher"

Die Ermittler machen nach eigenen Angaben große Fortschritte. "Wir kommen stichhaltigen und überzeugenden Beweisen immer näher", sagte Oberstaatsanwalt Fred Westerbeke in Rotterdam. Im Visier sei eine "Gruppe von Tätern". Bisher gelten abgehörte Gespräche pro-russischer Rebellen über den Einsatz einer Buk-Rakete als wichtigste Hinweise.

Der US-Sender CNN wird da schon deutlicher. In der Nacht auf Donnerstag hieß es in einem Bericht, dass die Ermittler triftige Gründe hätten, die Schuld an dem Absturz den pro-russischen Rebellen zu geben. Details dazu nannte aber auch der Sender nicht.

Allerdings ist umstritten, ob die Rebellen tatsächlich zum fraglichen Zeitpunkt die mobile Rakete lanciert hatten. Westliche Staaten und auch die Ukraine hatten Russland für den Abschuss mitverantwortlich gemacht. Moskau und die Rebellen hatten dagegen die Ukraine als Schuldigen angewiesen.

Entscheidende Antworten werden von der technischen Untersuchung erwartet. Der niederländische Sicherheitsrat will seinen Abschlussbericht im Oktober veröffentlichen.

Vielzahl von Objekten

Die Experten hatten bereits in einem ersten Zwischenbericht im September technisches und menschliches Versagen sowie einen terroristischen Anschlag als Ursache ausgeschlossen. Die Maschine war demnach von einer großen Zahl von Objekten "mit großer Wucht" von außen durchbohrt worden und noch in der Luft auseinandergebrochen.

Angehörige der Opfer aus den Niederlanden und anderen Staaten werden am 17. Juli zu einer Gedenkfeier zusammenkommen. Daran soll auch Ministerpräsident Mark Rutte teilnehmen. Bei der nicht-öffentlichen Veranstaltung sollen die Namen aller Opfer verlesen werden.

(APA/dpa)

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