Rathausopposition: "Ein Skandal sondergleichen"

Archivbild: Gudenus (links) und Juraczka
Archivbild: Gudenus (links) und JuraczkaDie Presse
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FPÖ und ÖVP sehen die Pläne für eine türkische Liste bei der Wien-Wahl äußerst kritisch.

Die Ankündigung, dass bei der Wien-Wahl im Oktober auch eine türkische Liste auf dem Stimmzettel stehen will, hat bei der Rathausopposition für Aufregung gesorgt. FPÖ und ÖVP sehen die Pläne äußerst kritisch.

"Das ist ein Skandal sondergleichen", ließ Wiens FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus mit Verweis auf die kolportierte AKP-Nähe per Aussendung wissen. "Zudem wäre interessant, wer diese Liste finanziert. Es kann nicht angehen, dass Parteien aus dem Ausland ihre Dependance nach Österreich verlegen", befand Gudenus.

Die ÖVP wiederum ortet eine "Bankrotterklärung für die rot-grünen Integrationsträumereien". Eine Liste, "streng fokussiert auf das Herkunftsland", vermittle zudem nicht, dass eine "übermäßige Integrationswilligkeit der potenziellen Neopolitiker besteht", meinte Landesparteichef Manfred Juraczka.

SPÖ: "Ethnische Listen spalten Gemeinschaften"

Auch die SPÖ sieht die geplante Liste sehr kritisch. "Je mehr ethnische Listen zur Wien-Wahl antreten, umso stärker werden die 'Ausländer-raus'-Parteien. Ethnische Listen spalten die Gemeinschaften, dadurch werden sie geschwächt", meinte Landesparteisekretär Georg Niedermühlbichler am Freitagnachmittag per Aussendung.

Die eigene Nationalität solle nicht ausschlaggebend für das Wahlverhalten sein. "Es geht nicht darum, woher du kommst, sondern wofür du stehst", so Niedermühlbichler. Die SPÖ trete demnach für ein Miteinander - und kein Gegeneinander - der Menschen ein.

(APA)

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