Die beiden Polizisten sollen mit dem IS zusammengearbeitet haben: Bei einem Selbstmordanschlag in Suruc waren 32 Menschen getötet worden.
Die verbotene kurdische Untergrundorganisation PKK (Arbeiterpartei Kurdistans) hat am Mittwoch die Verantwortung für die Ermordung zweier türkischer Polizisten in der Südosttürkei übernommen. Es handle sich um eine Vergeltungsaktion für den Selbstmordanschlag in Suruc von Montag, bei dem 32 Menschen getötet worden waren, hieß es in einer auf einer Website der PKK veröffentlichten Erklärung.
Die Polizisten seien gegen 5 Uhr MESZ in der Grenzstadt Ceylanpinar "wegen ihrer Zusammenarbeit mit den IS-Banden" getötet worden, so das Statement.
Viele Kurden und Oppositionspolitiker werfen Erdogan und seinem Staatsapparat vor, den IS heimlich im Kampf gegen den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad und rivalisierende Gruppen zu unterstützen. Immer wieder sickern Kämpfer über die türkische Grenze nach Syrien. Die Regierung hat dies stets zurückgewiesen.
Der Anschlag in Suruc löste Proteste und Krawalle aus: In Instanbul ging die Polizei ging mit Tränengas und Wasserwerfern vor. Proteste gab es auch im überwiegend von Kurden bewohnten Südosten des Landes und in der Hauptstadt Ankara. Insgesamt wurden bei den Protesten mindestens elf Personen festgenommen.
Illegal nach Syrien eingereist
Wie die Nachrichtenagentur Reuters aus Regierungskreisen erfuhr, handelt es sich bei dem mutmaßlichen Selbstmordattentäter um einen 20-jährigen Kurden mit türkischer Staatsbürgerschaft. Der Mann stamme aus der Stadt Adiyaman und sei im vergangenen Jahr illegal nach Syrien gereist. Dabei habe ihm eine Gruppe geholfen, die Verbindungen zum IS habe.
PKK
Der Konflikt zwischen der kurdischen Terrororganisation PKK unde dem türkischen Staat dauert seit über 30 Jahren an. Dabei kamen mehr als 40.000 Menschen ums Leben. Seit 2012 bemühen sich beide Seiten um einen Friedensprozess. Seit 2013 gilt ein von dem seit 1999 inhaftierten PKK-Chef Abdullah Öcalan ausgerufener Waffenstillstand.
(APA/Reuters/AFP)