Bombenattentate in Nigeria und Kamerun forderten Dutzende Opfer. Erst in der Vorwoche war es in Gombe zu mehreren Bombenanschlägen auf einen Markt gekommen.
Abuja. Die Opferzahl ist erschreckend: Bei Bombenanschlägen auf zwei Busbahnhöfe der nigerianischen Stadt Gombe sind nach Angaben von Augenzeugen und Rettungskräften beinahe 40 Menschen getötet worden. Wie ein Händler berichtete, ereigneten sich die ersten Explosionen am Mittwoch gegen 19.30 Uhr am Eingang des Busbahnhofs Dadin Kowa. Etwa 20 Minuten später explodierten laut Augenzeugen zwei Bomben an der Dukku-Busstation.
Erst in der Vorwoche war es in Gombe zu mehreren Bombenanschlägen auf einen Markt gekommen, auf dem zahlreiche Menschen für das Fest zum Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan einkauften.
Die Anschläge am Mittwoch trugen die Handschrift der Islamistengruppe Boko Haram, die seit sechs Jahren mit Gewalt gegen den nigerianischen Staat kämpft. Die Extremisten greifen immer wieder Busbahnhöfe, Märkte, Moscheen und Kirchen an. Die Rebellengruppe wurde in den vergangenen Monaten durch die Intervention der Truppen der Nachbarländer geschwächt, verübt aber weiterhin regelmäßig blutige Anschläge in Nigeria und den angrenzenden Gebieten. So rissen am Mittwoch zwei junge Selbstmordattentäterinnen in der kamerunischen Stadt Maroua elf Menschen mit in den Tod. (ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.07.2015)