Caritas: "Fahrlässig" Arbeitslosengeld weiter zu senken

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THEMENBILD: ARBEITSMARKTSERVICE AMS / ARBEITSLOSENZAHLEN /ARBEITSLOSEAPA/HERBERT PFARRHOFER
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In Österreich brauche es einen gerechten Lohn für Arbeitnehmer anstatt prekärer Beschäftigung, sagte Caritas-Generalsekretär Wachter.

Caritas-Generalsekretär Bernd Wachter ist gegen die ÖVP-Vorschläge in Richtung Mindestsicherung und Arbeitslosengeld. Die Höhe der Mindestsicherung sei "die unterste Grenze" und "deckt schon jetzt kaum die Lebenserhaltungskosten der Menschen", sagte er am Montag in einer Aussendung. Statt einer Kürzung des Arbeitslosengeldes und einem Hartz IV-Modell bräuchte es gerechte Löhne.

"Wir dürfen unter keinen Umständen zulassen, dass dieses letzte soziale Auffangnetz löchrig wird", sagte Wachter zur Mindestsicherung. Auch das Arbeitslosengeld sei im Durchschnitt ohnehin schon niedrig, es weiter zu senken, wäre "fahrlässig". Wachter wies darauf hin, dass beim AMS auf eine offene Stelle sieben Arbeitslose kämen. ÖVP-Finanzminister Hans-Jörg Schelling hatte am Samstag gesagt, es sei wegen des geringen Unterschiedes zwischen Arbeitslosengeld und Einkommen schwer, Arbeitskräfte zu finden.

Junge Wirtschaft für Schelling-Vorstoß

"Wir müssen nicht immer nach Deutschland schauen. Das System der Notstandshilfe ist, bei aller Kritik daran, besser zur Armutsvermeidung geeignet als Hartz IV", sagte Wachter. In Österreich brauche es gerechten Lohn für Arbeitnehmer und keinen Niedriglohnsektor sowie keine prekären Beschäftigungsformen.

Den Schelling-Vorschlag hingegen begrüßte die Junge Wirtschaft. Eine vorübergehende Unterstützung für Arbeitslose müsse einen Anreiz für eine schnelle Rückkehr in den Arbeitsmarkt bieten, sagte JW-Bundesvorsitzende Herbert Rohrmair-Lewis. "Es kann nicht sein, dass jemand keine Arbeit aufnimmt, weil das Arbeitslosengeld oft in Kombination mit geringfügiger Beschäftigung oder ein wenig ‚Nachbarschaftshilfe‘ lukrativer ist", so der Vorsitzende weiter.

(APA)

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