Der perfekte Lebenslauf: Großbritannien

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So erstellen Sie einen richtig guten Lebenslauf. Mit Vorlage und Tipps für Großbritannien.

Der Aufbau eines traditionellen Lebenslaufes in Großbritannien ("CV", nicht "Curriculum Vitae") unterscheidet sich grundlegend von jenem im deutschsprachigen Raum. Bevorzugen Sie allgemein eine aktive Sprache, die viel tatkräftiger wirkt, als passive Ausdrucksweise und Nominalisierungen.

Alles beginnt mit Ihrem Namen. Bevorzugt groß geschrieben, um sofort hervorzustechen. Danach folgen Ihre Kontaktdaten. Geben Sie bei ausländischen Adressen zur Sicherheit das Land an. Geburtsdatum und Geburtsort werden üblicherweise nicht angegeben. Ihre Nationalität können Sie getrost weglassen (sofern Sie eine Arbeitserlaubnis für Großbritannien haben).

Ihre Story, ihre Chance

Danach folgt Ihr "Personal Statement" oder "Profile". Das ist Ihre Chance zu glänzen. Beschreiben Sie in maximal drei Sätzen, was Sie besonders macht. Hier geht es nicht um Noten, sondern um Ihre Persönlichkeit. Je individueller, desto besser. Versetzen Sie sich in die Rolle eins Journalisten, der seine Story knackig verpackt an den Mann bringen möchte.

Die Sektion "Career Objectives" bietet die Gelegenheit, Ihre Karriereziele kurz und knackig zu beschreiben. Im Idealfall verpacken Sie in einen Satz was Sie erreichen möchten. Wer nicht will, lässt diesen Teil einfach aus. Auch ein kombinierter Absatz, der Ihr Profil mit Ihren Karrierezielen verknüpft, ist möglich.

Berufserfahrung vor Ausbildung

Der nächste Teil ist bei jungen Menschen die Ausbildung, bei Erfahrenen die Berufslaufbahn. Der Grund liegt auf der Hand: Junge haben noch wenig Erfahrung vorzuweisen. Das Format weicht merkbar vom für Österreicher gewohnten ab: Jahreszahlen werden rechtsbündig angegeben.

Bei der Ausbildung gilt: gehen Sie umgekehrt chronologisch vor. Geben Sie immer Noten und Schnitte an, genau so wie die Auszeichnungen, die Sie erhalten haben. Wenn Sie zu den besten zehn Prozent des Jahrgangs gehören, möchte das der Personaler wissen! Bei ausländischen Institutionen sollten Sie wiederum angeben, in welchem Land der Abschluss erworben wurde.

Auch Ihre Berufserfahrung präsentieren Sie mit der neuesten beginnend. Wichtig ist, nicht nur Stichworte zu vermerken, sondern in ganzen (wenn auch kurzen und einfachen) Sätzen zu beschreiben, welchen Tätigkeiten Sie nachgegangen sind.

Hobby klingt kindisch

Im Bereich Interessen beschreiben Sie einige (maximal drei) Gebiete, die Sie begeistern und die sie besonders machen. Konkrete Beispiele, Erfahrungen und Erfolge sind immer besser als abstrakte Substantive. In Großbritannien müssen diese nicht unmittelbar mit dem Job zusammenhängen; völlig abwegig sollten Ihre Erzählungen aber klarerweise nicht sein. Und: Nennen Sie diese Sektion niemals "Hobbies", das klingt kindisch und unprofessionell.

Im letzten Bereich haben Sie Gelegenheit auf Ihre Fähigkeiten einzugehen. IT- und Sprachkenntnisse sind der Klassiker und werden erwartet. Punkten können Sie auch hier mit Fähigkeiten, die wirklich zum ausgeschriebenen Job passen und Sie von der Masse der Bewerber abheben.

Keywords, die in der Annonce oder in der betreffenden Branche üblich sind (Buzzwords) sollten in Ihrem CV enthalten sein. Im Muster sind dies beispielsweise essential, project oder opportunity. So werden Sie gefunden, sollte ein PC Ihre Bewerbung scannen bevor ein menschlicher Personaler das tut.

Der CV ist kein Beauty-Contest

Auf ein Foto können Sie in Großbritannien getrost verzichten. Außer natürlich Sie bewerben sich als Model.

Denken Sie daran, Umlaute umzuschreiben, so dass diese auf Nicht-Deutschen-Tastaturen nicht für Schwierigkeiten sorgen.

Falls Sie Referenzen haben (und diese werden sehr gerne gesehen) geben Sie sie sofort an. Besser gleich Name, Position und Unternehmen der betreffenden Person als ein hohl klingendes "References available on request." Arbeits- oder Praktikumszeugnisse brauchen Sie nicht zu erwähnen, sie sind weniger üblich als im deutschsprachigen Raum.

Zu guter Letzt: Unterschreiben Sie Ihren Lebenslauf nicht. Auch Ort und Datum brauchen Sie nicht anzugeben. Das ist in Großbritannien einfach nicht üblich.

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