Großes Sesselrücken bei Bank-Austria-Mutter UniCredit

ITALY UNICREDIT
ITALY UNICREDITEPA
  • Drucken

Generaldirektor Roberto Nicastro gibt wegen "Meinungsdivergenzen" über die künftige Strategie den Posten ab. Auch der Chief Risk Officer räumt seinen Platz.

UniCredit-Generaldirektor Roberto Nicastro gibt diesen Posten ab Oktober ab, er begründet seinen Rückzug mit "Meinungsdivergenzen" über die Strategie zur Umstrukturierung der Bank. Man habe sich auf eine einvernehmliche Trennung geeinigt, sagte Nicastro. Auch der Chief Risk Officer der Bank-Austria-Mutter, Alessandro Decio, räumt seinen Platz, wie die UniCredit am Mittwoch bekannt gab.

Der 51-jährige Nicastro, Regisseur der Expansion der Bank in Osteuropa, war einst die "rechte Hand" des früheren CEO Alessandro Profumo, dem jedoch 2010 der damalige Osteuropa-Chef Federico Ghizzoni vorgezogen wurde. Nicastro einigte sich mit UniCredit auf eine Abfertigung von 5,9 Mio. Euro.

Erstmals Frau in Chefetage

Nicastros Aufgaben werden zwischen den beiden Vize-Generaldirektoren Paolo Fiorentino und Gianni Franco Papa verteilt. Allerdings bleibt Nicastro im Aufsichtsrat der Bank Austria und der UniCredit Bank Russia. Außerdem bleibt er auch Vizepräsident der polnischen Bank Pekao, berichtete UniCredit in einer Presseaussendung.

Die Managerin Marina Natale rückt zur dritten Vize-Generaldirektorin auf. Damit avanciert erstmals eine Frau in die Chefetage der Mailänder Bank. Massimiliano Fossati, ehemaliger Chief Risk Officer in Österreich, Tschechien und in der Türkei, tritt ab 1. Oktober Decios Nachfolge an.

Die Mailänder Börse reagierte am Mittwoch positiv auf die Veröffentlichung der Halbjahresergebnisse und auf die Personalveränderungen in der Chefetage. Die UniCredit-Aktie legte am Nachmittag um 4 Prozent zu.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

THEMENBILD: BARGELD/SPAREN/ANLAGE
Österreich

Wifo-Experte: Jeder dritte Bankjob in Österreich wackelt

In den kommenden vier bis fünf Jahren könnten laut Franz Hahn mehr als 25.000 Stellen wegfallen.
FPÖ-Chef Heinz Christian Strache
Österreich

Bank Austria: Wiens Haftungen für zuletzt höher

FPÖ-Chef Heinz Christian Strache diskutiert eine mögliche Zerschlagung der Bank Austria.
UniCredit unit Bank Austria Chief Executive  wipes his face as he passes a company logo before a news conference in Vienna
Österreich

Österreich: Erdbeben in der Bankenszene

Die vom US-Hedgefonds kontrollierte Bawag will Teile der Bank Austria kaufen. Damit würde die Bawag im Privatkundengeschäft mit drei Millionen Kunden die Raiffeisen-Gruppe überholen.
ARCHIVBILD: UNI CREDIT �BERLEGT VERKAUF DES KUNDENGESCH�FTS AN BAWAG
Österreich

Am Anfang stand die Beinahepleite einer Staatsbank

Die Stadt Wien haftet noch immer mit Milliarden für die von Zerschlagung bedrohte Bank Austria.
A zoomed image shows the logo of UniCredit unit Bank Austria during a news conference in Vienna
Österreich

Banken in Österreich: Sorge statt Schadenfreude in der Branche

Falls das Kleinkundengeschäft von der Bank Austria an die Bawag geht, könnten Konkurrenten profitieren. Aber es überwiegt die Sorge um den Standort – und Kritik an der Bankensteuer.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.