Fußball-Europacup: Letzte Hürde ohne Glamourfaktor

SOCCER - UEFA CL play off, Rapid vs Shakhtar
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Rapid spielt gegen Schachtar Donezk um die dritte Teilnahme an der Champions League. Im Play-off der Europa League trifft Salzburg auf Minsk, Altach auf Belenenses.

Nyon. Von Manchester United, einem Auftritt im Old Trafford und Duellen mit Stars wie Wayne Rooney oder Bastian Schweinsteiger hatte so mancher Fan und Spieler von Rapid vor der Auslosung für das Play-off der Champions League geträumt. Geworden ist es der ukrainische Vizemeister Schachtar Donezk. „Das ist ein sehr, sehr starker Gegner, wir freuen uns auf diese Aufgabe“, meinte Trainer Zoran Barišić über das vom Namen her weniger klingende Los, das dennoch für Grün-Weiß die größere Aufstiegschance als Englands Rekordmeister bietet.

Das Hinspiel findet am 19.August im Happel-Stadion statt, das Rückspiel steigt sechs Tage später, am 25.August, in Lemberg. Aufgrund der militärischen Auseinandersetzungen im Osten der Ukraine muss Schachtar seine Heimspiele im dortigen EM-Stadion austragen. „Es tut mir sehr leid um die Probleme, die dort herrschen, aber sportlich hat das keine Auswirkungen auf uns“, bemerkte Barišić.

Der Rapid-Trainer warnte vor Schachtar als „Spitzenklub, der sich im Meisterschaftsrhythmus befindet und viele individuell starke Spieler hat“. Schließlich geht Klubmäzen Rinat Achmetow regelmäßig in Südamerika auf Einkaufstour. Neun Brasilianer und ein Argentinier stehen neben etlichen ukrainischen Nationalspielern im Kader, darunter WM-Teilnehmer Bernard oder der auf dem Transfermarkt begehrte Alex Teixeira. Drei Leistungsträger kamen Trainer Mircea Lucescu aber im Sommer abhanden, so wechselte Douglas Costa für 30 Millionen Euro zu Bayern München. „Wir haben zwar einige Spieler verkauft, aber wir haben dennoch das stärkste Team aller Zeiten“, betonte Sportdirektor Sergej Palkin.

Schachtar war zuletzt in der Champions League immer gesetzt, schied vergangenes Jahr im Achtelfinale gegen Bayern mit 0:7 aus. In der jüngsten Meisterschaft aber musste sich der neunfache ukrainische Meister nach fünf Titeln in Folge Dynamo Kiew geschlagen geben. Der beim Hauptstadtklub engagierte ÖFB-Teamverteidiger Aleksandar Dragović soll Rapid nun Informationen über den nach drei Spielen noch ungeschlagenen Tabellenführer liefern.

„Haben so viel zu gewinnen“

Exakt zehn Jahre nach dem letzten Auftritt in der Königsklasse spielt Rapid um die dritte Teilnahme an der Gruppenphase nach 1996 und 2005. „Wir wollen diese Chance nützen, wir haben wieder so viel zu gewinnen“, betonte Barišić. Auch Sportdirektor Andreas Müller setzt große Hoffnungen in das nach der Galavorstellung bei Ajax gewachsene grün-weiße Selbstvertrauen. „Wir werden sehen, ob wir schon so weit sind. Wir haben aber schon gezeigt, dass wir in Amsterdam bestehen können“, sagte der Deutsche. „Wir können etwas schaffen, was für die Truppe und den ganzen Klub sensationell wäre.“

Auch finanziell steht für Rapid viel auf dem Spiel: Seit heuer belohnt die Uefa den Einzug in die Gruppenphase mit zwölf Millionen Euro. Über Europacup-Prämien für seine Spieler wollte Müller hingegen nichts verraten, „das bleibt in unseren vier Wänden“.

Salzburg muss nach dem blamablen Ausscheiden gegen Malmö um den Verbleib in der ungeliebten Europa League Vorlieb kämpfen. Im Play-off bekommt es der Meister mit Dinamo Minsk zu tun, das Hinspiel am 20.August findet im weißrussischen Brest statt. Debütant Altach will unterdessen sein Europacup-Märchen fortsetzen. Nach dem souveränen 4:1-Sieg im Rückspiel gegen Vitória Guimarães (gesamt 6:2) wartet mit Belenenses aus Lissabon erneut ein portugiesischer Gegner. Die Vorarlberger bestreiten zunächst das Heimspiel in Innsbruck.

AUF EINEN BLICK

Rapid trifft im Play-off der Champions League auf den ukrainischen Vizemeister Schachtar Donezk. Die Hütteldorfer bestreiten zunächst das Heimspiel (19.August) und treten dann in Lemberg an (25. August).

Salzburg bekommt es im Play-off der Europa League mit Dinamo Minsk zu tun, Altach mit Belenenses. Spieltermine sind 20. und 27. August.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.08.2015)

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