Nanotechnologie als erstes Projekt

Wissenschaftliche Zusammenarbeiten zwischen China und Österreich haben eine lange Tradition. Jetzt wurde ein neuer Vertrag für weitere Forschungsprojekte unterzeichnet.

Österreichs Forschung im Bereich der Nanotechnologie ist für China höchst interessant. Mit gleich sechs Forschungsprojekten startet die am 7.Juli in Peking unterzeichnete Forschungskooperation. In China sind die Akademie der Wissenschaften und die Universität Shanghai eingebunden, in Österreich nehmen an der Kooperation die TU Graz, TU Wien, das Austrian Institute of Technology (AIT) und das Hightech-Start-up Global TCAD Solutions teil. China beziffert für 2015 seine gesamten Forschungsausgaben mit 142 Milliarden Euro.

Bis zur Vertragsunterzeichnung sei eine zweijährige Vorlaufzeit erforderlich gewesen, erinnert sich der österreichische Wissenschaftsattaché in Peking, Helmut Spitzl. Für die gemeinsamen Forschungsprojekte wollen China und Österreich je rund drei Millionen Euro zur Verfügung stellen. Nach der Nanotechnologie wurde als nächstes Forschungsthema der Bereich der Werkstoffe vereinbart.

Bisher konnte vor allem das AIT auf enge Forschungskontakte mit China verweisen. Unter anderem wurde 2011 ein Vertrag über die Ausarbeitung eines Low Carbon City Action Plan für die Energieversorgung der Stadt Nanchang unterzeichnet; es gab 2013 eine Kooperationsvereinbarung zur Zusammenarbeit bei Umweltthemen (Geological Survey), wobei als erstes konkretes Thema die Ausarbeitung einer Gefahrenkarte für Hangrutschungen durch die Österreicher vereinbart wurde.

Bereits 1984 wurde ein Vertrag über die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit China unterzeichnet. Unter anderem ging es um das Thema der traditionellen chinesischen Medizin. Anfang 2012 wurde in Peking mit dem Office of Science and Technology Austria eine Wissenschaftsaußenstelle eröffnet, die die zahlreichen Einzelaktivitäten koordiniert.

Wegbereiterin für viele Aktivitäten war und ist die Romanistin Brigitte Winklehner, die an der Uni Salzburg das China-Zentrum leitet. Sie wurde 2001 die Präsidentin des neu gegründeten Eurasia-Pacific Uninet, das Forschungsprojekte und den Austausch von Professoren und Studenten mit China, der Mongolei und Russland fördert. (ewi)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.08.2015)

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