Mali: Ausländische Geisel nach Angriff auf Hotel befreit

Schon mehrmals wurden in Mali Anschläge auf Hotels verübt.
Schon mehrmals wurden in Mali Anschläge auf Hotels verübt.APA/EPA/STR
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Bei einem Anschlag auf ein Hotel in Mali wurden mindesten sieben Menschen getötet. Fünf ausländische Geiseln konnten in Sicherheit gebracht werden.

Nach dem Angriff auf ein Hotel im Zentrum von Mali hat die Armee nach eigenen Angaben mehrere Geiseln befreit. Die Lage sei aber noch nicht unter Kontrolle, verlautete in der Nacht auf Samstag aus malischen Militärkreisen. Ein Armeevertreter sagte, Spezialeinheiten hätten fünf Ausländer in Sicherheit gebracht.

Zuvor waren bei Gefechten zwischen den Angreifern und der Armee mindestens sieben Menschen getötet worden. Die fünf Ausländer sollten nach Angaben des Armeevertreters in die Hauptstadt Bamako gebracht werden. Aus welchen Ländern die Befreiten stammen, blieb zunächst unklar. Auch über die Anzahl der Angreifer und der Geiseln, die am Samstagmorgen noch in dem Hotel "Byblos" in Sevare festgehalten wurden, lagen keine gesicherten Angaben vor.

Sevare liegt in der Nähe der Regionalhauptstadt Mopti im Zentrum Malis, etwa 620 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Bamako. Die Angreifer hatten am Freitagmorgen zunächst einen Militärstützpunkt in der Stadt angegriffen, wie die UN-Mission in Mali (MINUSMA) mitteilte. Nach einem Gefecht mit malischen Soldaten verschanzten sie sich dann in dem bei westlichen Ausländern beliebten Hotel, das auch von MINUSMA-Mitarbeitern genutzt wird.

Insgesamt acht Menschen getötet

Die malische Regierung teilte am Freitagabend mit, dass nach vorläufigem Stand fünf Soldaten getötet und zwei weitere verletzt worden seien. Zudem habe es auf Seiten der Angreifer zwei Tote gegeben, sieben weitere seien festgenommen worden. Die UN-Mission gab ihrerseits den Tod eines ausländischen Mitarbeiters bekannt, machte aber keine Angaben zu seiner Identität. Aus Armeekreisen verlautete, insgesamt acht Menschen seien getötet worden.

Nach Angaben des Militärs waren mindestens fünf Ausländer als Hotelgäste registriert: drei Südafrikaner, ein Franzose und ein Ukrainer. Russland und die Ukraine sagten ebenfalls, dass jeweils ein Staatsbürger unter den Geiseln sei. Der Ukrainer konnte nach Angaben aus Militärkreisen aber bereits am Freitag entkommen. Er sagte demnach, dass sich "vier oder fünf Terroristen" in dem Hotel verschanzt hätten. Er sei mit drei Südafrikanern und einem Russen zusammen gewesen, als der Angriff begann. Frankreichs Präsident Francois Hollande sagte, möglicherweise sei auch ein Franzose unter den Geiseln.

Kein Hinweis auf Täter

Zunächst bekannte sich niemand zu dem Angriff in Sevare, dem dritten Anschlag in Mali binnen weniger Tage. Am Montag waren bei einem Angriff islamistischer Rebellen auf ein Militärlager nahe Timbuktu elf Soldaten getötet worden. Zwei Tage zuvor gerieten Soldaten bei Nampala im Zentrum des Landes in einen Hinterhalt, zwei von ihnen wurden getötet.

Im Frühjahr 2012 hatten Tuareg-Rebellen und islamistische Milizen das Machtvakuum nach einem Militärputsch in Bamako genutzt, um weite Gebiete im Norden des Landes unter ihre Kontrolle zu bringen. Als die Islamisten Anfang 2013 weiter nach Süden vordrangen, griff die französische Armee ein. Binnen weniger Wochen wurden die Islamisten aus den Städten vertrieben. Doch die Milizen bleiben aktiv und verüben regelmäßig Anschläge auf Soldaten und Polizisten.

(APA/AFP)

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