Gopstein hatte Talmudschülern erklärt, die jüdische Lehre verlange die Bekämpfung des Götzendienstes auf dem Boden des Heiligen Landes. Dies schließe ein, Kirchen und Klöster in Brand zu setzen.
Wegen seiner Kommentare zu Brandanschlägen auf Kirchen und Klöster in Israel ist der jüdische Rechtsextremist Ben-Zion Gopstein am Dienstag von der Polizei verhört worden. Anschließend verteidigte der Vorsitzende der rassistisch orientierten Organisation Lehava bei einer Pressekonferenz in Jerusalem erneut die Zerstörung von Kirchen im Heiligen Land.
Gopstein hatte bei einer Podiumsdiskussion mit Talmudschülern erklärt, die jüdische Lehre verlange die Bekämpfung des Götzendienstes auf dem Boden des Heiligen Landes. Dies schließe ein, Kirchen und Klöster in Brand zu setzen. Er berief sich dabei auf Glaubenslehren aus dem 12. Jahrhundert.
Bei seiner Pressekonferenz nach dem Polizeiverhör am Dienstag bekräftigte Gopstein seine Äußerungen. Allerdings lehne er Taten von Einzelnen ab - vielmehr sei es Sache des Staates und der israelischen Regierung, christliche Kirchen zu zerstören, sagte er. Sich selbst bezeichnete er als Opfer einer "Hexenjagd", der Polizei warf er vor, "auf Anweisung des Vatikans und des Papstes" zu handeln.
Brotvermehrungskirche in Brand gesetzt
Vor dem Hintergrund einer Serie von Anschlägen jüdischer Extremisten, bei denen in den vergangenen Wochen drei Menschen getötet wurden, waren Gopsteins Äußerungen in Israel auf Empörung gestoßen. Unter anderem wurden in diesem Jahr auch ein Nebengebäude der Dormitio-Abtei auf dem Jerusalemer Zionsberg und die Brotvermehrungskirche am See Genezareth in Brand gesetzt.
Die Kustodie des Heiligen Landes, welche die Interessen des Vatikans in Jerusalem vertritt, hatte von Generalstaatsanwalt Yehuda Weinstein gefordert, "Gopstein vor Gericht zu bringen und seine Organisation Lehava zu verbieten".
Gopstein, der in einer Siedlung in Hebron lebt, war zuletzt Ende 2014 ins Visier der Polizei geraten. Gemeinsam mit neun weiteren Lehava-Aktivisten wurde er nach einer Brandstiftung in einer Schule in Jerusalem kurzzeitig festgenommen. Gegen drei der Aktivisten wurde später Anklage erhoben, zwei wurden inzwischen zu kurzen Haftstrafen verurteilt. Die rechtsextremistische Lehava kämpft gegen Assimilierung insbesondere durch Eheschließungen und Geschäftspartnerschaften zwischen Juden und Nicht-Juden.
(AFP)