Brennendes Buschwerk auf dem Gelände einer ehemaligen Militärbasis nahe Padua.
Padua. In der Nacht auf Mittwoch ist unweit eines ehemaligen Militärstützpunkts der italienischen Armee in Bagnoli nahe Padua in Norditalien ein Brand gelegt worden. Auf dem Areal soll ein Flüchtlingslager eingerichtet werden.
Unbekannte waren in das Gelände eingedrungen und hatten Gestrüpp in Brand gesetzt. Feuerwehrmannschaften konnten die Flammen löschen, bevor sie das Gebäude erreichten, wo das Auffanglager eingerichtet werden soll.
In Italien kippt die Stimmung angesichts der enormen Migrationswelle zusehends: Schon vor drei Wochen waren Bürgerproteste gegen Flüchtlinge in der norditalienischen Stadt Treviso ausgebrochen. Bei den Protesten kam es auch zu heftigen Auseinandersetzungen mit der Polizei.
Rekordansturm
Italien stöhnt zurzeit unter einem beispiellosen Ansturm von Migranten, die großteils übers Mittelmeer kommen. Die Regierung rechnet, dass bis Jahresende insgesamt 200.000 Migranten aus Afrika und dem arabischen Raum eintreffen werden. Rechtsparteien warnten vor weiteren Protesten. Die soziale Lage sei in dem von schwerer Arbeitslosigkeit belasteten Land sehr gespannt. (ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.08.2015)