Ermittlungen nach "Flammenwerfer"-Posting eingestellt

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Die Staatsanwaltschaft fand bei dem Posting eines Lehrlings keinen Straftatbestand: Eine gefährliche Drohung liege nicht vor, weil niemand konkret bedroht wurde.

Die Staatsanwaltschaft Wels hat ihre Ermittlungen nach dem "Flammenwerfer"-Posting eines Lehrlings in einem sozialen Netzwerk eingestellt. Sie fand keine Straftatbestand, berichteten die Oberösterreichischen Nachrichten.

Der Bursch kommentierte das Pressefoto eines syrischen Mädchens, das wegen der Hitze eine Wasserdusche nahm, mit den Worten: "Flammenwerfer währe (sic!) da die bessere Lösung." Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft stellte zur Einstellung der Ermittlungen fest, eine gefährliche Drohung liege nicht vor, weil niemand konkret bedroht wurde. Auch der Tatbestand der Verhetzung sei nicht erfüllt.

Allerdings verlor der junge Mann seine Lehrstelle: "Wir lehnen jegliche Art der Diskriminierung strikt ab", argumentierte sein Arbeitgeber. Auch die Entschuldigung des Lehrlings im Internet wegen des "großen Fehlers" und, dass ihm die Mutter des syrischen Mädchens verzeiht, änderte daran vorerst nichts mehr.

(APA)

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