Hitze: Bauern wollen Zuschüsse bei Dürreversicherung

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Die Landwirtschaftskammer schätzt die Schäden der Hitzewelle auf über 100 Mio. Euro. Nun wird gefordert, Dürre versicherungstechnisch genauso zu behandeln wie Hagel und Frost.

Angesichts der Hitzwelle haben die Bauern am Freitag erneut eine staatlichen Subvention für die Dürreversicherung gefordert. Wie bei der Hagel- und Frostversicherung solle die Prämie aus dem Katastrophenfonds mit 50 Prozent bezuschusst werden. Der Katastrophenfonds wird von Bund und Ländern gespeist.

Die Landwirtschaft ist von den heurigen Wetterextremen stark betroffen. Die Schäden bei den Herbstkulturen Mais, Kartoffel, Soja, Sonnenblumen und Kürbis dürften die Grenze von 100 Mio. Euro überschreiten, so die Landwirtschaftskammer in einer Aussendung.

"Nachdem Dürre ein jährliches Ereignis wird, sollte sie versicherungstechnisch genauso behandelt werden wie Hagel", sagte Kammersprecher Josef Siffert. Die Unterstützung der Dürreversicherung aus dem Katastrophenfonds sei schon 2013 in Aussicht gestellt worden.

Vorbild USA

Vorbild für die österreichischen Bauernvertreter sind die USA. Dort sei die öffentliche Unterstützung von Einkommens- und Ernteertragsversicherungen mit Abstand die größte Maßnahme der Agrarpolitik.

In Österreich sind 80 Prozent der Ackerflächen gegen Hagel versichert, 60 Prozent auch gegen andere Risiken wie Dürre, Frost oder Überschwemmung, hieß es bei der Hagelversicherung auf APA-Anfrage. Im Schnitt beträgt die Versicherungsprämie für Hagel und sogenannte Mehrgefahren (Dürre, Sturm etc.) im Ackerbau 20 bis 50 Euro pro Hektar. Der genaue Betrag hängt vom Risiko, der Lage und der Kultur ab.

Maßnahmen gegen Futterknappheit

Damit es infolge der aktuellen Trockenheit und Hitze nicht zu einer Futtermittelknappheit kommt, hat Agrarminister Andrä Rupprechter (ÖVP) Grünbrachen als Futterflächen freigegeben, wie er in einer Aussendung mitteilte. In den Bundesländern Oberösterreich, Niederösterreich, Burgenland und Wien sowie in einigen steirischen und Kärntner Bezirken dürfen ab sofort die geförderten ökologischen Vorrangflächen für Futter- und Weidezwecke genutzt werden. Außerdem dürfen Bauern österreichweit auf Acker-Biodiversitätsflächen Futtermittel - zum Beispiel Klee - anbauen. Das Spritzen von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln ist dort aber nach wie vor verboten.

(APA)

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