Michael Martin gilt als einer der Hauptschuldigen des Spesenskandals. Mehrere Abgeordnete haben ihm den Rücktritt nahegelegt. Martin wird sein Amt am 21. Juni abgeben.
Der umstrittene Präsident des britischen Unterhauses, Michael Martin, hat seinen Rücktritt angekündigt. Er werde am 21. Juni sein Amt abgeben, teilte er am Dienstag in London mit. Martin wird als einer der Hauptschuldigen für den derzeitigen Spesenskandal gesehen.
Zuvor hatten mehrere Abgeordnete Martin einen Rücktritt nahegelegt. Damit legt erstmals seit mehr als 300 Jahren ein Parlamentspräsident in Großbritannien auf Druck der Abgeordneten sein Amt nieder.
Seit Tagen stehen britische Unterhaus-Politiker aller Parteien wegen eines Missbrauchs von Steuergeldern am Pranger, weil sie im Zusammenhang mit ihren Zweitwohnungen dubiose und teils betrügerische Spesen und Ausgaben abgerechnet hatten. Als langjährigem Parlamentspräsidenten wurde Martin eine Mitschuld dafür gegeben, dass das Spesensystem aus dem Ruder gelaufen war.
(Ag.)