Opel: 1,5 Milliarden Euro an Zwischenfinanzierung

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Opel(c) AP (Frank Augstein)
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Vertreter von Bund, Banken und Ländern haben sich auf eine Zwischenfinanzierung für den angeschlagenen Autobauer geeinigt. Indes läuft die Frist für Angebote von möglichen Investoren aus. Fiat und Magna sollen die Nase vorne haben.

Die Opel-Finanzierung steht erstmals: Vertreter von Bund, Banken und Ländern haben sich nach AP-Informationen auf eine Zwischenfinanzierung für den angeschlagenen Autobauer geeinigt. Opel soll 1,5 Milliarden Euro an staatlich verbürgten Krediten erhalten, wie die AP am Dienstagabend aus Länderkreisen erfuhr. Diese Summe soll demnach zu 100 Prozent verbürgt werden, wobei Bund und Länder mit Opel-Standorten jeweils die Hälfte der Bürgschaft übernehmen wollen.

Am Mittwoch läuft eine Frist aus, bis zu der mögliche Opel-Investoren der deutschen Bundesregierung konkrete Konzepte vorschlagen sollen. Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) hält nur die Konzepte des italienischen Autobauers Fiat und des österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna für interessant. Beim dritten Interessenten handle es sich um einen "reinen Finanzinvestor". Wenn der Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) in den USA nicht bis Ende Mai einen tragfähigen Rettungsplan vorlegt, droht die Insolvenz - mit Folgen auch für Opel.

Fiat-Chef Sergio Marchionne kam unterdessen zum ersten Mal mit der IG Metall in Frankfurt zusammen. Der IG-Metall-Vorsitzende Berthold Huber zeigte sich im Anschluss nicht überzeugt von den Plänen der Italiener. Huber sprach von unterschiedlichen Traditionen und Kulturen der Mitbestimmung in Italien und Deutschland. Auch das grundsätzliche Problem der sehr ähnlichen Modellpaletten beider Hersteller sei nicht ausgeräumt worden, sagte der Gewerkschaftsvorsitzende.

Gewerkschaft will Magna

Die IG Metall hatte in der Vergangenheit mehrfach den Fiat-Konkurrenten Magna als möglichen Opel-Investor bevorzugt. Huber hat nach eigenen Angaben dem Fiat-Chef eine Reihe von Bedingungen für die Zustimmung der Gewerkschaft zu einer Opel-Übernahme durch Fiat genannt. Neben Standortgarantien, einer soliden Kapitalausstattung des Investors und einer weitgehenden künftigen Eigenständigkeit von Opel sei über die Mitbestimmung in einem künftigen europäischen Auto-Konglomerat gesprochen worden.

(APA)

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