Erneut gab es in Deutschland zwei Übegriffe auf Flüchtlingsheime: In Parchim gingen Alkoholisierte mit einem Messer in eine Unterkunft. In Leipzig ereignete sich ein Brandanschlag.
Zuerst tranken sich die beiden Männer Mut an. Dann drangen sie Dienstagabend mit einem zwanzig Zentimeter langen Messern auf das Gelände einer Flüchtlingsunterkunft in Parchim, im deutschen Mecklenburg-Vorpommern ein. Zu dieser Zeit hatten sich vor der Unterkunft mehrere Flüchtlinge aufgehalten. Die konnten sich allerdings rechtzeitig in Sicherheit bringen und verständigten den Wachdienst.
Die beiden Männer hätten die Flucht ergriffen, seien aber bei einer Polizeifahndung gefasst worden. Sie waren demnach mit mehr als zwei Promille erheblich alkoholisiert. Bei der Blutentnahme sollen sie fremdenfeindliche Kommentare geäußert haben. Die Kriminalpolizei nahm Ermittlungen auf, gegen beide wurden Strafverfahren wegen Hausfriedensbruch und Verstoßes gegen das Waffengesetz eingeleitet.
Ein Polizeisprecher sagte, die Täter im Alter von 29 und 31 Jahren stammten aus der Gegend. Sie gehörten zwar nicht der rechten Szene an, ein fremdenfeindlicher Hintergrund ihrer Tat sei aber nicht auszuschließen.
Vermummte warfen Brandsätze
In Deutschland stehen Übergriffe auf Flüchtlingsheime auf der Tagesordnung. Erst in der Nacht auf Mittwoch ereignete sich in Leipzig ein Brandanschlag auf eine für Flüchtlinge vorgesehene Unterkunft. Ein Unbekannter warf einen Brandsatz durch das offene Fenster eines Hauses, in das am Mittwoch 56 Asylbewerber einziehen sollten, wie die Polizei in der sächsischen Stadt mitteilte.
Da ein Zeuge das Geschehen bemerkte und schnell die Feuerwehr alarmierte, sei der Schaden gering geblieben. Nur eine Matratze habe gebrannt.
Die Ermittlungen übernahm nach eigenen Angaben das auf rechtsextremistische Taten spezialisierte Operative Abwehrzentrum (OAZ) der sächsischen Landespolizei. Der vermummte Täter schlug demnach gegen 1.30 Uhr zu. Die Beamten baten Zeugen, ihre Beobachtungen zu melden. Das Haus im Stadtteil Stötteritz war dem OAZ zufolge eigens für die Flüchtlinge hergerichtet worden.
Zuvor brannte in der Nacht auf Dienstag in Nauen in Brandenburg eine als Notquartier vorgesehen kommunale Turnhalle ab, die Polizei geht von Brandstiftung aus. In Rostock in Mecklenburg-Vorpommern nahm die Polizei am Dienstag zwei Männer fest, die im Oktober 2014 ein Flüchtlingswohnhaus mit Brandsätzen beworfen haben sollen. Ihnen wird versuchter Mord vorgeworfen.
(red.)