Dominic Thiem: Wenn Erinnerungen beflügeln

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Dominic Thiem startet am Dienstag gegen den Spanier Daniel Gimeno-Traver in seine zweiten US Open, aus dem Vorjahr hat der 21-Jährige das Achtelfinale zu verteidigen. Jürgen Melzer möchte bei seiner 14. Teilnahme überraschen.

New York/Wien. Nach seinen drei Turniersiegen (Nizza, Umag, Gstaad) auf europäischem Sand innerhalb von nur zweieinhalb Monaten ist Dominic Thiem auf nordamerikanischem Hartplatz auf der Suche nach Erfolg bislang nicht fündig geworden. Bei den ATP-1000-Turnieren in Montreal und Cincinnati setzte es jeweils Erstrundenniederlagen, auch im Vorjahr hatte es an Ort und Stelle zu keinem Sieg gereicht. „Sportlich gesehen sind zwei Erstrundenniederlagen ein Desaster“, sparte Trainer Günter Bresnik nicht mit den gewohnt offenen Worten.

Das große Selbstvertrauen des 21-Jährigen ist also verflogen, „das Werkl ist zum Stillstand gekommen“, sagt Bresnik, der seinem Schützling bei den derzeit laufenden US Open in New York dennoch einiges zutraut. Die unmittelbare Vorbereitung auf das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres bestritt das Team Thiem gemeinsam mit dem Letten Ernests Gulbis und dem serbischen Doppelspezialisten Nenad Zimonjić auf Long Island, die Trainingsleistungen stimmen zuversichtlich. „Er hat den Ball super am Schläger gehabt. Für mich spielt er momentan gut“, meint Bresnik.

In Flushing Meadows teilte Thiem in den vergangenen Tagen unter anderem mit dem Weltranglistenersten, Novak Djoković, den Platz, ernst wird es erstmals am heutigen Dienstag. Auftaktgegner ist der Spanier Daniel Gimeno-Traver, der mit acht Erstrundenniederlagen in Folge nach New York gereist war. Thiem, in der Weltrangliste als Nummer 20 um 56 Ränge besser klassiert, gilt als klarer Favorit, ist aufgrund eines ausgeglichenen direkten Vergleichs (1:1) aber dennoch gewarnt. „Es ist ein Vorteil, dass ich ihn kenne“, bemerkt der ÖTV-Daviscupper, der bei den US Open im Vorjahr sein erstes Grand-Slam-Achtelfinale erreicht hat. 180 Punkte gilt es, im Big Apple zu verteidigen, Druck verspürt er dennoch keinen. „Ich habe im Sommer viele Punkte gemacht, dadurch einen kleinen Polster.“

Melzers Kampf mit dem Körper

Während Thiem erst zum zweiten Mal in New York aufschlägt, nimmt Jürgen Melzer seine 14. US Open in Angriff. Der 34-Jährige qualifizierte sich mit drei Siegen für den Hauptbewerb und bekommt es heute mit dem US-Amerikaner Denis Kudla (ATP 75) zu tun. Mit einem Sieg könnte Melzer sich wieder näher an die Top 100 der Weltrangliste spielen, aktuell ist die ehemalige Nummer acht nur noch auf Position 132 zu finden.

Sorgen bereitet Melzer derzeit weniger die Form als sein Körper. Seit einiger Zeit schmerzt die linke Schulter, Tabletten machen Training und Matches etwas erträglicher. Auswirkungen zeigen sich speziell beim Aufschlag. „Vor zwei Jahren war meine Schulter noch stärker, da konnte ich 15 km/h schneller servieren.“ (cg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.09.2015)

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