Fast ein Viertel der großen Unternehmen in Österreich plant mehr Arbeitsplätze. Bei kleineren Firmen schaut es dagegen nicht so rosig aus.
Ein nennenswerter Jobanstieg zeichnet sich bis zum Jahresende in Österreich nicht ab. Sechs Prozent der heimischen Arbeitgeber wollen im vierten Quartal Jobs aufbauen, fünf Prozent wollen Stellen verringern, der Rest erwartet keine Veränderung. Damit ergibt sich wie für das dritte Quartal ein minimaler Überhang positiver Meldungen, zeigt das "Arbeitsmarktbarometer" der Zeitarbeitsfirma Manpower. Nur große Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern verzeichnen substanzielle Zuwächse: Hier wollen im vierten Quartal 23 Prozent Mitarbeiter einstellen, 13 Prozent planen dagegen Stellenkürzungen. Bei kleineren Betrieben rechnet Manpower dagegen mit eine Stagnation der Jobs. An der Umfrage nahmen 751 Personalverantwortliche Manager teil.
Nur im Bauwesen positive Entwicklung
Im Jahresvergleich fallen die Jobchancen in neun von zehn Wirtschaftssektoren geringer aus.Der Beschäftigungsausblick fällt in diesem Sektor um fünf Prozentpunkte besser aus als im Vorjahr. Am stärksten reduzierten sich die Beschäftigungsabsichten im Bereich Verkehr und Telekommunikation mit 13 Prozentpunkten. Einzig das Bauwesen verzeichnet im Jahresvergleich eine positive Entwicklung. Der Beschäftigungsausblick fällt in diesem Sektor um fünf Prozentpunkte besser aus als im Vorjahr.
Betrachtet man die einzelnen Bundesländern ist in Vorarlberg die Stimmung mit einem Plus von zehn Prozent am besten, während sich die Kärntner auf einen weiteren Jobabbau einstellen müssen: Der Netto-Beschäftigungsausblick liegt bei minus zehn Prozent. In Wien gibt es netto eine minimales Plus von ein Prozent.
"Aufgrund des gedämpften Beschäftigungsausblicks für die kommenden Monate ist auch im vierten Quartal noch nicht von einer Entspannung der hohen Arbeitslosigkeit auszugehen", so Manpower-Geschäftsführer Erich Pichorner.
Globaler Ausblick
Auf globaler Ebene geben 36 der insgesamt 42 befragten Länder an, Neueinstellungen im 4. Quartal vorzunehmen – wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Das durchwachsene Arbeitsmarktklima zeigt jedoch, dass die Erholung nach der Rezession langsam erfolgt. Viele Arbeitgeber geben sich nach wie vor zurückhaltend bei Neueinstellungen. Weltweit am stärksten sind die Beschäftigungsaussichten im letzten Quartal 2015 in Indien und Taiwan. Den schwächsten Arbeitsmarkt vermeldet Brasilien. Negativ bleiben die Jobchancen in Italien. In Griechenland, Frankreich und Finnland wandert der Beschäftigungsausblick ins Negative.
(APA/sk)