Opel-Übernahme: Defizite bei den Angeboten

Opel steuert weiterhin in eine ungewisse Zukunft.
Opel steuert weiterhin in eine ungewisse Zukunft.(c) EPA
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Deutschlands Wirtschaftsminister Guttenberg bezeichnete alle drei Angebote als unzureichend. Ohne Nachbesserungen wäre eine geordnete Insolvenz die bessere Lösung für Opel.

Die deutsche Regierung ist mit den Übernahmekonzepten für den Autobauer Opel unzufrieden. Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg beurteilt alle drei Angebote - von Fiat, Magna und Finanzinvestor RHJ - in ihrer bisherigen Form als unzureichend. "Bliebe es bei diesen Defiziten, wäre eine geordnete Insolvenz die klar bessere Lösung - auch sie könnte Chancen für die Zukunft Opels eröffnen", sagte Guttenberg der Zeitung "Bild am Sonntag".

Dass es drei Angebote gebe, bedeute nicht, "dass eines davon automatisch und zwingend zum Tragen kommt", sagte der Minister. "Zuvor müssen wir eine hohe Sicherheit dafür haben, dass die erheblichen Steuermittel, die wir dafür einsetzen müssen, nicht verloren gehen. Diese Sicherheit gewährleistet bislang aus meiner Sicht noch keines der drei Angebote in ausreichender Weise."

Fiat sichert Garantien zu


Für den Fall einer Opel-Übernahme sicherte Fiat-Chef Sergio Marchionne den Beschäftigten Garantien zu. "Im ungünstigsten Fall wären in Deutschland maximal 2000 Arbeitsplätze durch die Integration von Opel in ein schuldenfreies Gemeinschaftsunternehmen mit Fiat betroffen", sagte Marchionne der "Bild am Sonntag".

Fiat bekenne sich zudem zu "allen in Deutschland geltenden arbeitsrechtlichen Bestimmungen, insbesondere zum Betriebsverfassungsgesetz und der Mitbestimmung". Nach Marchionnes Darstellung sind auch die rund vier Milliarden Euro Pensionsverpflichtungen für Opel-Mitarbeiter in das Fiat-Konzept eingerechnet.

Fiat bekenne sich zudem zu "allen in Deutschland geltenden arbeitsrechtlichen Bestimmungen, insbesondere zum Betriebsverfassungsgesetz und der Mitbestimmung". Nach Marchionnes Darstellung sind auch die rund vier Milliarden Euro Pensionsverpflichtungen für Opel-Mitarbeiter in das Fiat-Konzept eingerechnet. Am Montag will die deutsche Regierung erneut zusammenkommen und möglicherweise eine Vorentscheidung treffen.

(Ag.)

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