Die Anleitung zu der historischen EM-Qualifikation

SOCCER - UEFA EURO 2016 quali, SWE vs AUT
SOCCER - UEFA EURO 2016 quali, SWE vs AUT(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Christian Ort)
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Das Spiel der Legionäre, Kollers Vertrauen, Familienflair, Torhüter Almer und Superstar Alaba – fünf Gründe für den Höhenflug.

1. Qualität: Österreichs Spieler profilieren sich in Europas Topligen

Es ist eine der talentiertesten Generationen seit Jahren, die im ÖFB-Trikot für Furore sorgt. Österreicher sind international gefragter denn je, 18 sind allein in der deutschen Bundesliga engagiert. Die gehobene Qualität spiegelt sich im Nationalteam wider, denn der Teamchef setzt auf Legionäre. Mit Robert Almer (Austria) und Martin Hinteregger (Salzburg) haben nur zwei in Österreich tätige Spieler einen Stammplatz.

2. Treue, Vertrauen, Kontinuität – Teamchef Koller steht hinter seiner Mannschaft

Marcel Koller bleibt in Personal- wie Systemfragen stets seiner Linie treu. Der Schweizer hat dem Team zu neuem Selbstbewusstsein verholfen, die Spieler wissen um sein Vertrauen. So durfte Martin Harnik nach schwacher Leistung gegen Moldau in Schweden erneut auflaufen – und bedankte sich mit zwei Toren. Der oftmals zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübten heimischen Fußballseele begegnet Koller mit Ruhe und Gelassenheit.

3. Stimmung im Team: Spaß, Freude und eine familiäre Atmosphäre

Von einer „Wohlfühloase“ spricht Marcel Koller, Marko Arnautović bezeichnet das ÖFB-Team gar als „Familie“. Die Spieler sind eine eingeschworene Gruppe, die mit Freude zum Nationalteam kommt. Das zeigt sich auch in den Gesichtern derer, die auf weniger Einsatzminuten kommen.

4.Historische Defensivleistung: Torhüter Robert Almer als sicherer Rückhalt

Koller legte sich früh auf Robert Almer als Nummer eins fest, nun stehen 603 Minuten ohne Gegentor zu Buche, womit die alte Bestmarke von Friedl Koncilia (458 Minuten) klar übertroffen wurde. Mit drei Gegentreffern zählt die von Aleksandar Dragović dirigierte ÖFB-Defensive zu den besten der EM-Qualifikation. Nur Rumänien (1) und Wales (2) verteidigten bislang besser.

5. Superstar David Alaba: Bayern-Star als Zugpferd einer neuen ÖFB-Generation

Was im 1998er-Team Andreas Herzog und Toni Polster gewesen sind, verkörpert nun David Alaba. Bei Bayern München ist der 23-Jährige der Fanliebling, die Deutschen verfluchen längst seine „falsche“ Staatsbürgerschaft. Angeführt von Alaba schreibt dieses ÖFB-Team seine Geschichte und rückt Cordoba endgültig in den Hintergrund.

EM 2016 – der weitere Fahrplan zur Endrunde in Frankreich

Die offizielle Feier zur EM-Qualifikation findet nach dem Heimspiel gegen Liechtenstein am 12. Oktober statt. Ein Test im November (Schweiz?) ist geplant, die Frühjahrssaion der Liga wird vorgezogen und läuft von 6. Februar bis 15. Mai.

Die Auslosung der sechs EM-Gruppen (zu je vier Teams) erfolgt am 12. Dezember in Paris, aktuell ist Österreich in Topf zwei gesetzt. Im Anschluss daran beginnt auf der Uefa-Homepage der Ticketverkauf.

Fans freuen sich auf das Panini-Album mit Österreich und das Kult-Comeback des Eskimo-Doppellutschers in Rot-Weiß.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.09.2015)

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