Kfz-Techniker stellten fest, dass der Laderaum des Kühl-Lkw luftdicht war. Laut Gerichtsmedizin starben die 71 Opfer "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" bereits auf ungarischem Staatsgebiet.
Zum Flüchtlingsdrama auf der Ostautobahn (A4) liegen nun die Gutachten der Gerichtsmedizin in Wien und des Sachverständigen für Kfz-Technik vor. Der Tod der 71 in einem Kühl-Lkw transportierten Flüchtlinge müsse demnach "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bereits auf ungarischem Staatsgebiet eingetreten" sein, informierte am Freitag die Staatsanwaltschaft Eisenstadt.
Nach den Ergebnissen der gerichtsmedizinischen Untersuchungen sei der Tod der 71 Personen, darunter vier Kinder, acht Frauen und 59 Männer, auf einen länger andauernden Sauerstoffmangel zurückzuführen.
Das technische Gutachten belege zudem, dass der Aufbau des Lkw gasdicht sei und über keine Außenöffnungen verfüge. In geschlossenem Zustand sei damit kein Luftaustausch möglich.
Identitäten noch nicht alle geklärt
Mit dem Vorliegen der Gutachten konnte "ein wesentlicher Teil der in Österreich durchzuführenden Beweisaufnahmen" abgeschlossen werden, so die Staatsanwaltschaft. Die kriminaltechnische Analyse der Tatortspuren sowie die Ermittlungen zur Identität der Leichen würden "auf Hochtouren" weitergeführt, hieß es von der Anklagebehörde.
Der Kühl-Lkw mit den 71 toten Flüchtlingen war von den Schleppern in einer Pannenbucht bei Parndorf (Bezirk Neusiedl am See) abgestellt worden. Als Polizisten am 27. August den Laderaum öffneten, wurde das Ausmaß der Tragödie sichtbar.
Angehörige, die Verwandte unter den Opfern vermuten, können sich an die dafür eingerichtete Hotline (Tel.: 05 9133 103 333) bzw. per E-Mail (lpd-b-lka@polizei.gv.at) an die Landespolizeidirektion Burgenland, Landeskriminalamt, Besetzungsdienst (Journaldienst durchgehend besetzt), Neusiedler Straße 84, 7000 Eisenstadt, Burgenland wenden.