Vorerst keine Reaktion der Bildungsverantwortlichen

Alle warten auf Ergebnisse der Bildungsreform-Arbeitsgruppe am 17. November.

Eine Reaktion auf die jüngsten Rechnungshofbericht, der eine Reform der Landesschulräte empfiehlt, gab es bei der Konferenz der Landesbildungsreferenten gemeinsam mit Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) am Donnerstag in Linz vorerst nicht. Alle warten jetzt auf die Ergebnisse der Bildungsreform-Arbeitsgruppe, die am 17. November präsentiert werden sollen.

Heinisch-Hosek sagte nur, sie nehme den Bericht zur Kenntnis, werde dazu eine Stellungnahme verfassen und er werde politisch diskutiert. Doch derzeit sei man im Endabstimmungsprozess in der Bildungsreform-Arbeitsgruppe. "Mehr ist dazu nicht zu sagen." Sie und die oberösterreichische Bildungslandesrätin Doris Hummer (ÖVP) treten dafür ein, das Verwaltungssystem effizienter zu machen und alle Doppelgleisigkeiten zu beseitigen. Hummer stellte allerdings fest, die Länder seien bereit mehr Verantwortung zu übernehmen. Die Grünen in Oberösterreich verlangten, der schwarz-rote Proporz müsse raus aus der Schulverwaltung.

Auf der Tagesordnung der Konferenz standen insgesamt 25 Punkte, besprochen worden seien auch weitere, die sich gar nicht auf der Tagesordnung befunden hatten, schilderte die Ministerin. Aktuell war die Einschulung von Flüchtlingskindern. Daran werde mit Hochdruck gearbeitet. Jedes sollte einen organisatorischen Rahmen in einer Schulklasse bekommen - als außerordentlicher Schüler in einer Stammklasse. Heinisch-Hosek will Sprachförderungsmittel beim Finanzminister beantragen. Auch mobile Einsatzteams mit Mehrsprachigkeit und Herstellen des Bezuges zum Elternhaus sollten möglich sein. In den Bundesländern lägen schon kreative Lösungen auf dem Tisch. Gastgeberin Hummer wünscht sich Geld, um auch Erwachsenen eine Sprachausbildung ermöglichen zu können, etwa über die Volkshochschulen.

Die Ministerin sprach überdies von flexiblen, neuen niederschwelligen Schuleingangsphasen - beim Übergang vom Kindergarten in die Volksschule sollte es einen Datenabgleich geben. Damit sollten Talente, die Kinder mitbringen, vom Lehrer mitgenommen und nicht von vorne begonnen werden. Die Salzburger Landesrätin für unter anderem Kinderbildung Martina Berthold (Grüne) stellte ein Projekt in ihrem Bundesland vor, bei dem Kindergartenpädagogen und Lehrer gemeinsame Fortbildungen absolvieren und Kinder aus Kindergärten und aus Volksschulen jeweils auch einmal die andere Einrichtung besuchen.

Hummer berichtete, zum Plan Oberösterreichs für eine freie Schulsprengelwahl werde es die Zustimmung des Ministeriums geben. Heinisch-Hosek ergänzte: "Die Pflichtschulsprengel bleiben bestehen, aber die Berechtigungssprengel kann man landesgesetzlich regeln." Der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) verwies darauf, dass man dazu auch Burgenland einen Weg gefunden habe, der verfassungsrechtlich abgesegnet sei. Er ging auch darauf ein, dass über die Lehrplanentrümpelung diskutiert wurde und stellte dazu fest, der Rahmen biete viele Möglichkeiten, es sei aber zu überlegen: "Was ist zeitgemäß?"

(APA)

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