Die Polizei geht davon aus, dass bei dem Attentat nur eine Schusswaffe verwendet wurde. Die Behörden klären noch, ob es mögliche Mittäter gibt. Über die bereits verhafteten Männer wurde die Untersuchungshaft verhängt.
Unmittelbar nach dem Attentat auf zwei indische Prediger in einem Wiener Ravi-Dass-Gebetshaus wurden sechs Männer verhaftet, über sie wurde bereits die Untersuchungshaft verhängt. Drei Tage nach der Schießerei steht die Zahl der Attentäter jedoch noch nicht fest. Laut Staatsanwaltschaft (StA) Wien läuft eine Suche nach möglichen Mittätern. Es gehe aber lediglich um eine Abklärung, nicht um einen konkreten Verdacht, betonte Behördensprecher Michael Takacs.
Laut Polizei wurden bei dem Attentat bis zu zehn Schuss aus einer silbernen Makarow-Pistole abgefeuert. Beim anschließenden Gefecht kamen sieben vor allem dolchartige Messer mit bis zu 20 Zentimeter langen Klingen zum Einsatz. Die Pistole ist in Österreich nicht registriert und muss noch weiter überprüft werden. Die Polizei geht davon aus, dass keine zweite Schusswaffe verwendet wurde, alle bisher gefunden Projektile passen zu der sichergestellten Pistole vom Kaliber neun Millimeter.
Spurensicherung noch nicht abgeschlossen
Die Spurensicherung am Tatort ist noch nicht abgeschlossen. Neben den dolchartigen Messern, die als Teil der Religionstradition getragen werden, befanden sich unter den Waffen auch eine durch den Kampf verbogene Stahl-Pfanne sowie abgeknickte Mikrofonständer.
Während einer der mutmaßlichen Täter nach einem Kopfschuss noch im UKH Meidling behandelt und polizeilich bewacht wird, wurden seine fünf ebenfalls verletzten Komplizen bereits in die Justizanstalt Josefstadt überstellt. Seit Dienstabend befinden sich alle formell in U-Haft. Bei vier von den Männern handelt es sich laut Jarosch um Asylwerber aus Indien, einer von ihnen lebt seit 2001, zwei seit 2008 in Österreich.
Cobra bewacht Prediger
Der schwer verletzte Prediger Sant Niranjan Dass befindet sich außer Lebensgefahr, der 68-jährige Führer einer indischen Glaubensströmung wird im Spital von der Sondereinheit Cobra bewacht. Sein Kollege Sant Rama Anand starb mehrere Stunden nach dem offenbar geplanten Attentat im Spital an Schussverletzungen in Bauch und Rücken.
(APA)