Katalonien: Unabhängigkeit gefährdet "Clasico"

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Die spanische Sportbehörde kündigte den Liga-Ausschluss des FC Barcelona bei Ausrufung der katalanischen Unabhängigkeit an.

Wenn sich im Fußball Real Madrid und der FC Barcelona gegenüberstehen, schaut die ganze Welt zu. Kein zweites Match zieht international so viele Fußball-Fans vor den Fernseher wie die "Clasicos" in der spanischen Primera Division. Real Madrid gegen Barca, Messi gegen Ronaldo - damit könnte schon bald Schluss sein.

Am kommenden Sonntag finden in Katalonien plebiszitäre Regionalwahlen statt, die das im vergangenen November verbotene Unabhängigkeitsreferendum ersetzen sollen. Die Separatisten haben laut einer Umfrage vom Sonntag Chancen, die absolute Mehrheit zu erzielen und Spaniens Sportbehörde warnt laut einem Zeitungsbericht von "El Pais" (Sonntagsausgabe) schon einmal vor: "Sollte Katalonien sich für unabhängig erklären, wird der FC Barcelona nicht mehr in der spanischen Liga spielen können."

In der spanischen Fußball-Liga können nur Vereine mitspielen, die in der spanischen Liga sowie in einem der spanischen Regionalverbände eingeschrieben sind, heißt es weiter. Vor wenigen Wochen räumte auch Javier Tebas, Präsident der spanischen Profiliga (LFP) ein, dass bei einer Ausrufung der katalanischen Unabhängigkeit automatisch nicht nur der FC Barcelona, sondern auch alle katalanischen Vereine wie Espanyol Barcelona aus der spanischen Liga ausgeschlossen werden müssten. "Das wäre auch für die Liga ein großer Verlust - finanziell wie sportlich", erklärte Tebas.

Der FC Barcelona gibt sich gelassen und bezweifelt, dass die spanische Profi-Liga auf einen Verein wie Barca verzichten wird. In Barcelona würde man sich im Falle einer Unabhängigkeit am AC Monaco orientieren, der in der französischen Liga spielt. Der Verein, aber auch einzelne Spieler wie Gerard Pique, haben sich auch in jüngster Vergangenheit immer wieder öffentlich hinter den Unabhängigkeitsprozess gestellt. Vor allem Barcas ehemaliger Trainer und heutiger Bayern-München-Coach Pep Guardiola macht sich heuer stark für die Abspaltung Kataloniens von Spanien.

(APA)

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