Vom Auto- bis zum Waffenkonzern: Wo Frauen das Sagen haben
Frauentag. Diese Damen haben es in der Wirtschaft ganz nach oben geschafft. Die mächtigsten Managerinnen im Kurzporträt.
30.12.2016 um 13:44
Quote hin oder her - diese Frauen haben es bis ganz nach oben geschafft: Jährlich kürt das Magazin "Fortune" die einflussreichsten Managerinnen der Welt. Anlässlich des Frauentags stellt die die "Presse" die Top 3 aus Europa und die Top 8 weltweit vor. Österreicherin befindet sich übrigens keine im Ranking.
Die Presse (Clemens Fabry)
Seit November 2005 ist die 53-Jährige, die dort einst als Praktikantin begann, Chefin der Skandinaviska Enskilda Banken. Annika Falkengren wurde bereits zum "European Banker of the Year" gekürt, unumstritten ist sie dennoch nicht: Ihr Luxusleben und großzügige Boni machten sie in Schweden zur Buh-Frau. Falkengren ist übrigens eine erklärte Gegnerin der Frauenquote - und eine Mutter. Bei ihrer Ernennung als Chefin war ihre Tochter gerade erst wenige Monate alt.
REUTERS
Alison Cooper hat es in einer Männerdomäne an die Spitze geschafft: Die 49-jährige Britin, die gerne Zigarren raucht, ist seit sechs Jahren CEO bei Imperial Tobacco, dem viertgrößten Tabakkonzern der Welt. Ihre Karriere startete sie bei PricewaterhouseCoopers. Genauso wie Falkengren ist auch Cooper, die verheiratet ist und zwei Kinder hat, überzeugt: "Quoten sind keine Lösung".
Imperial Tobacco
Ganze Generationen der Familie Botín leiteten die Geschicke des Banco Santander. Ana, die älteste Tochter von Emilio Botín, war bis September 2014 Chefin der Bank in Großbritannien. Nach dem Tod ihres Vaters wurde die "Banking Queen" Präsidentin der Santander-Gruppe und gilt seitdem als mächtigste Geschäftsfrau Europas. Klicken Sie weiter zu den Top 8 weltweit
Bloomberg
Die 1969 geborene Sandberg legte eine steile Karriere hin und ist mittlerweile operative Geschäftsführerin beim Sozialen Netzwerk Facebook. Auch das renommierte Magazin "Forbes" zählt sie zu den mächtigsten Frauen der Welt. Über Frauen und Karriere hat sie ein Buch geschrieben. Eine der Hauptthesen: "Der Partner ist die wichtigste Karriereentscheidung." >>> mehr: Sandbergs Karriere-Philosophie
EPA
Auf Sandberg folgt gleich die nächste Frau, die es im IT-Bereich ganz nach oben geschafft hat: Meg Whitman (59) studierte eigentlich Medizin, schwenkte dann aber doch auf Wirtschaft um. Sie arbeitete im Schuh- und Blumenhandel, schließlich wurde sie General Manager beim Spielzeughersteller Hasbro. 1998 wurde sie Chefin von eBay, als das Unternehmen gerade einmal ein paar Dutzend Mitarbeiter hatte. 2011 löste die Mutter zweier Kinder Léo Apotheker als Chefin des Konzerns Hewlett-Packard (HP) ab. Ihre politische Heimat hat Whitman bei den Republikanern.
EPA
Diese Frau hat beim größten Vermögensverwalter der Welt viel zu sagen: Abigail Johnson leitet bei Fidelity den Bereich betriebliche Altersversorgung. Dass Johnson bei dem Finanzkonzern gelandet ist, ist übrigens kein Zufall. Die 54-Jährige ist die Enkelin des Unternehmensgründers Edward C. Johnson.
Stuart Darsch/Fidelity Investments
Die studierte Maschinenbauerin Ellen Kullman führte sechs Jahre lang einen der weltweit größten Chemiekonzerne an: DuPont ist in mehr als 80 Staaten aktiv und in zahlreichen Branchen, unter anderem Landwirtschaft, Bau, Haushalt und Bekleidungsindustrie. Doch im Herbst 2015 musste die 60-Jährige ihren Sessel räumen - und damit wohl auch ihren Platz im nächsten "Fortune"-Ranking.
(c) imago stock&people
Ein Waffenkonzern in Frauenhänden? Marillyn Hewson (62) arbeitet seit 1983 bei Lockheed Martin, der einen Großteil seiner Umsätze beim amerikanischen Staat erzielt. Seit 2013 ist sie CEO. "In unserem Unternehmen sind 24 Prozent Frauen, 22 Prozent der Führungskräfte sind Frauen. Frauen in Führungsrollen sind bei Lockheed Martin nichts ungewöhnliches", sagte sie einmal. Und weiter: Es gehe darum, hart zu arbeiten, nicht ums Geschlecht.
Reuters
"Es gibt keine größere Ehre im Geschäftsleben, als gefragt zu werden, ob man IBM führen möchte", sagte Ginni Rometty bei ihrer Ernennung zur IBM-Chefin im Jahr 2011. Die 57-Jährige studierte Informatik und Elektrotechnik und startete ihre IBM-Karriere im Jahr 1981. Vor vielen Jahren, erzählte Rometty einmal, sei ihr ein wichtiger Job angeboten worden. Sie habe geantwortet, dass sie noch nicht bereit dafür sei, dass sie noch mehr Erfahrung benötige. Als sie ihrem Mann zuhause davon erzählte, habe er lange zugehört und dann gefragt: "Glaubst du, dass ein Mann jemals so reagiert hätte?"
Bloomberg
Der größte Coca-Cola-Konkurrent wird schon zehn Jahre lang von einer Frau angeführt: Indra Nooyi ist seit 2006 CEO bei PepsiCo. Die 60-jährige Inderin hat ganz unten angefangen, als sie im Alter von 23 Jahren in die USA gezogen ist, um dort ihr Glück zu versuchen. Sie war so arm, schreibt das Magazin "Cicero", dass sie bei ihrem Job als Rezeptionistin Saris trug, weil sie sich keine westliche Kleidung leisten konnte. Heute tritt die Mutter zweier Töchter immer noch in bunten Saris auf. Am mangelden Geld liegt das wohl nicht mehr.
Bloomberg
Beim zweitgrößten Autokonzern der Welt sitzt seit zwei Jahren die 54-jährige Mary Barra am Steuer. Es ist das erste Mal, dass ein großer Autobauer von einer Frau geleitet. Für Autos interessierte sich die Tochter finnischer Auswanderer schon als Kind, bereits als 18-Jährige arbeitete sie in einer Fabrik der GM-Marke Pontiac, in der ihr Vater 39 Jahre lang Schlosser war. Ihren Führungsstil beschreibt Barra mit folgenden Worten: "Der Tag, an dem sie sagen 'Ich mache es, weil Mary es mir gesagt hat', ist der Tag, an dem ich verliere."
Bloomberg
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