David Cameron hat angekündigt, sein Land werde in den kommenden fünf Jahren insgesamt 20.000 syrische Flüchtlinge aufnehmen. Eine "Anzahl Menschen" sei nun angekommen.
Im Rahmen eines britischen Regierungsprogramms zur Aufnahme von 20.000 syrischen Flüchtlingen sind die ersten Menschen am Dienstag in Großbritannien eingetroffen. Es sei eine "Anzahl Menschen" angekommen, teilte das Innenministerium in London mit, ohne genaue Zahlen zu nennen. Es machte auch keine Angaben dazu, wo die Migranten untergebracht werden sollen. In der Mitteilung hieß es lediglich, die Behörden arbeiteten eng mit dem UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) zusammen.
Anfang des Monats hatte der britische Premierminister David Cameron angekündigt, sein Land werde in den kommenden fünf Jahren insgesamt 20.000 syrische Flüchtlinge aufnehmen. Sie kommen aus Lagern in Jordanien, dem Libanon und der Türkei. Nach dem Plan erhalten die Menschen Unterkunft, medizinische Versorgung und Ausbildung sowie humanitären Schutz.
Ailans Schicksal habe Cameron in tief bewegt
Großbritannien war lange sehr zögerlich damit, Flüchtlinge aufzunehmen. Einen Sinneswandel bei Cameron führte offenbar das Foto des dreijährigen syrischen Buben Ailan herbei, der tot an einen türkischen Strand gespült worden war. Das Bild des toten Buben, das in der ganzen Welt für Erschütterung sorgte, habe ihn "tief bewegt", sagte Cameron und sprach von einer "moralischen Pflicht", der sein Land nachkommen werde.
Großbritannien nimmt per Ausnahmeregelung nicht an der EU-Asyl-und Migrationspolitik teil. Cameron bekräftigte auch wiederholt, dass sein Land sich nicht an einem Quotensystem zur Verteilung von Flüchtlingen beteiligen werde. In Brüssel beschlossen am Dienstag die EU-Innenminister die Umverteilung von 120.000 Asylwerbern in Europa beschlossen - gegen den Widerstand von vier osteuropäischen Staaten. Die Quotengegner ohne Ausnahmeregelung sind nun zur Aufnahme der Menschen aus den stark belasteten Ankunftsländern Italien und Griechenland verpflichtet. Am Mittwoch kommen die Staats- und Regierungschefs zu einem Sondergipfel zur Flüchtlingskrise zusammen.
(APA/AFP)