BZÖ wettert gegen FPÖ-"Dümmlinge"

Ewald Stadler, Josef Bucher
Ewald Stadler, Josef Bucher(c) AP (Ronald Zak)
  • Drucken

BZÖ-Obmann Bucher sagt über die FPÖ: "Diese Partei ist so überflüssig wie ein Kropf in diesem Land." Das ehemalige FP-Mitglied Ewald Stadler betont: "Primitive Dümmlinge haben sich der Partei ermächtigt."

Das BZÖ hat nach umstrittenen Aussagen des Dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf (FPÖ) von der FPÖ am Donnerstag gefordert, Verantwortung zu übernehmen. "Diese Partei ist nicht mehr die Partei Jörg Haiders. Primitive Dümmlinge haben sich der Partei ermächtigt", erklärte der BZÖ-Spitzenkandidat für die EU-Wahlen Ewald Stadler bei einer Pressekonferenz. Parteichef Josef Bucher erneuerte seine Forderung an Bundespräsident Heinz Fischer, einen Runden Tisch einzuberufen.

Wie erwartet distanzierte sich das BZÖ bei der Pressekonferenz mit dem schlichten Titel "FPÖ" am Donnerstag klar von den Blauen und betonte die eigene Position, mit der man bürgerliche Wähler rechts der Mitte ansprechen will. Die Aussagen Grafs verurteilt das BZÖ "auf das Entschiedenste", ebenso das Vorgehen der FPÖ in der Causa. Graf reihe sich damit ein in die "Gruppe der Provokateure", so Bucher. Er ortet einen "Vorwahlkoller" bei den Freiheitlichen: "Die Sicherungen brennen durch."

"Nur als Provokateur ist Strache wer"

Reimlaune, derzeit ein FPÖ-Wahlkampf-Markenzeichen, kommt indes auch im BZÖ auf: "Nur als Provokateur ist der Strache wer", pflichtete ihm Stadler bei und sprach dabei das "wer" mit "ö" aus. Inhalte habe der FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache keine zu bieten, warf ihm Stadler "Inhaltslosigkeit" vor. Auch bei dessen Auftritt mit dem Kruzifix vor kurzem habe Strache lediglich versucht, "gezielt zu provozieren". Verantwortung übernehmen, das müsse nun aber auch die SPÖ, so Stadler. Diese habe FPÖ-Vertretern in der Vergangenheit zu oft einen "Persilschein" ausgestellt.

Grafs Absetzung würde das Problem nicht lösen, eher das Gegenteil wäre der Fall, warnte Bucher vor einem Märtyrer-Effekt. Er sprach sich auch strikt gegen eine Anlassgesetzgebung aus: "Die FPÖ soll Verantwortung übernehmen. Die Wähler sollen wissen, mit wem sie es zu tun haben, wenn sie die FPÖ wählen. (...) Diese Partei ist so überflüssig wie ein Kropf in diesem Land." Provozieren würden übrigens nicht nur die Rechten, sondern ebenso die Linken, stellte Bucher fest.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Innenpolitik

Kultusgemeinde/FPÖ: Muzicant nimmt Grafs Einladung an

Versöhnung? Ja, aber: Der Kultusgemeinde-Chef stellt Bedingungen. Unter anderem solle Graf aus der Burschenschaft „Olympia“ austreten.
ARCHIVBILDER / COMBO: MUZICANT, GRAF
Politik

Causa Graf: Ariel Muzicant zu Gespräch bereit

Muzicant nimmt die Gesprächseinladung von Martin Graf an, "um tatsächlich etwas zu ändern". Er will Forderungen stellen: Graf soll unter anderem die Mitgliedschaft bei der Burschenschaft Olympia beenden.
Medien

"News"-Fotomontage: Graf und Strache im Reichstag

Das aktuelle "News"-Cover zeigt FPÖ-Chef Strache als Hitler und den dritten Nationalratspräsidenten Graf als Göring. Chefredakteur Athanasiadis spricht von einem "Statement", die FPÖ vom "Tiefpunkt" des Journalismus.
Innenpolitik

Faymann und Pröll gegen Graf

Ministerratssitzung: Der Kanzler will den FPÖ-Mann per Gesetz seines Amtes entheben (lassen) – der Vizekanzler hofft auf einen freiwilligen Rücktritt.
Hannes Swoboda
Politik

Swoboda über FPÖ: "Rülpser, die zum Himmel stinken"

Der SP-Spitzenkandidat für die EU-Wahl wirft der FPÖ "Hetze" vor: "Jegliche Zusammenarbeit mit der Strache-FPÖ ist unerträglich." In der Causa Graf habe die ÖVP eine "Wischi-Waschi-Haltung".

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.