Die Wahrscheinlichkeit, dass der Barrel in diesem Jahrzehnt wieder auf über 100 Dollar steigt, sei sehr gering, sagte Seele.
Der Vorstandsvorsitzende der OMV, Rainer Seele, hat bei der "1. Industrie-Konferenz" der Industriellenvereinigung (IV) den Ölpreis als "leider nicht sehr erfreulich" bezeichnet. Die Branche müsse sich drauf einstellen, dass es kurzfristig nicht zu einer Erholung kommen werde. Daher werde es zu weiteren Kürzungen im Kostenbereich und bei Investitionen kommen, so Seele am Donnerstag in Wien.
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Ölpreis noch in der laufenden Dekade wieder auf 100 US-Dollar je Barrel steigen könnte sei "sehr gering", sagte Seele. Genau beantworten könne das aber "niemand".
Kurzfristig gebe es preisbedingt zwar Nachfragesteigerungen, "die Nachfrage steigt aber nicht in Europa, sondern den USA und Asien", so Seele zum Heimatkontinent. Man werde sich hinbewegen in Regionen mit niedrigen Produktionskosten.
Beim Gaspreis rechnet Seele nicht mit einer dem Öl ähnlichen Preisentwicklung. Hier müsse sich aber auch die europäische Energiepolitik ändern, forderte der OMV-Chef vor zahlreichen Zuhörern im Haus der Industrie. Es gehöre der Entwicklung der Energiepolitik in Richtung Kohle entgegengesteuert.
(APA)