Fremdsprache an Volksschulen flächendeckend

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Im EU-Vergleich liegen die heimischen Grundschüler mit ihrer Sprachausbildung an der Spitze.

Brüssel. Eine Sprache wird umso leichter erlernt, je jünger man ist. Deshalb ist es von Vorteil, wenn Kinder schon in der Volksschule damit beginnen. In Österreich geschieht das mittlerweile flächendeckend, wie eine Eurostat-Erhebung zum Tag der Sprache am 26. September ergeben hat: 100 Prozent der heimischen Grundschüler erlernen eine Fremdsprache; dabei liegt Englisch mit einer 99,7-prozentigen Quote absolut vorn. Ein halbes Prozent der Sieben- bis Zehnjährigen lernt (zudem) Slowenisch.

EU-weit liegt der Anteil des Fremdsprachenerwerbs im sogenannten Primarbereich bei 81,7 Prozent. Neben Österreich gab es im Erhebungszeitraum 2013 eine 100-Prozent-Quote nur noch in Luxemburg, Malta und Zypern. Schlusslichter sind Slowenien (49,8 %), Belgien (38,1 %) und Portugal (35,2 %). Knapp fünf Prozent aller Grundschüler in der EU lernten sogar zwei Fremdsprachen.

Wenig lernen Französisch

Im Sekundarbereich – dieser umfasst Schüler zwischen elf und 15 Jahren – ist Englisch in mehreren Ländern Pflichtfach: Der EU-Schnitt liegt bei 95,6 Prozent, wobei Österreich auch hier einen Spitzenplatz einnimmt (99,8 %). Belgien (46,1 %) und Luxemburg (53,2 %) liegen weit abgeschlagen dahinter.

Dafür werden in Luxemburg 100 Prozent aller Schüler der Sekundarstufe in Französisch unterrichtet, der EU-weit zweithäufigsten Fremdsprache. Auch in Zypern (90 %) und Rumänien (85 %) lernen viele Schüler dieses Alters Französisch. In Österreich dagegen sind es nur fünf Prozent; damit liegen die heimischen Schüler weit unter dem EU-Schnitt (27,4 %). Noch weniger Kinder werden hierzulande jedoch in Italienisch (2,5 %), Spanisch (1,2 %) und Russisch (0,2 %) unterrichtet.

Deutsch, die EU-weit dritthäufigste Fremdsprache, lernen nur Schüler in Luxemburg flächendeckend. Doch auch in Dänemark (73,6 %), Polen (69 %), und der Slowakei (57,7 %) wird Deutsch häufig unterrichtet. (ag./red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.09.2015)

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