Formel 1: Russe Kwjat fährt Trainingsbestzeit in Suzuka

Daniil Kwjat
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Red-Bull-Pilot Daniil Kwjat markierte auf regennasser Strecke vor dem Mercedes-Duo Nico Rosberg und Lewis Hamilton die Bestzeit.

Das Formel-1-Wochenende in Japan hat am Freitag mit einem Regentraining ohne Aussagekraft begonnen. Wegen des schlechten Wetters fuhren die Piloten in Suzuka in beiden Einheiten nur wenige Runden, viele Fragen blieben unbeantwortet. Zeit zu Glänzen hatte Red Bull. Am Vormittag war Carlos Sainz Jr. im Toro Rosso Schnellster, am Nachmittag erzielte Daniil Kwjat von Red Bull Racing Tagesbestzeit.

Weltmeister und WM-Leader Lewis Hamilton traute sich hingegen nur sechs bzw. acht Runden auf den Suzuka International Circuit und kam auf die Plätze fünf und drei. "Es gab nicht viel zu lernen heute", kommentierte dies der Brite. Teamkollege Nico Rosberg ging es ähnlich zurückhaltend an, er kam trotzdem auf die Plätze drei und zwei. "Der heutige Tag war irrelevant, denn am Wochenende wird es trocken", erklärte Hamilton. Motorsportchef Toto Wolff ergänzte: "Bei solchen Bedingungen brauchst du nichts testen oder riskieren."

Vettel: "Weiß nicht, wo man steht"

Sebastian Vettel kam in den insgesamt drei Stunden in seinem Ferrari wenigstens auf 31 Runden, wagte aber ebenfalls keine Prognose für das Duell mit den Silberpfeilen beim Großen Preis von Japan. "Nach so einem Tag weiß man nicht, wo man steht", sagte der Deutsche. "Generell war das heute nicht das Gelbe vom Ei, wenn man nicht soviel fahren kann, wie man will. Es war nicht der beste Tag."

Gleich acht Autos blieben wegen des Regens im ersten Training ohne Zeit. Red Bull und der viel kritisierte Motorenhersteller Renault durften sich hingegen ebenso ein wenig freuen wie Carlos Sainz Jr. Der Sohn des ehemaligen und gleichnamigen Rallye-Weltmeisters kam in seiner 14 Rennen alten Formel-1-Karriere erstmals zu einer Trainingsbestzeit.

Das an argen Finanzproblemen leidende Lotus-Team hingegen darf weiterhin nicht in seine eigenen Hospitality. Auch die Fracht war erst verspätet in Japan eingetroffen. Reservepilot Jolyon Palmer - am Freitag anstelle von Romain Grosjean im Einsatz - schaffte gerade eine Installationsrunde, zeigte aber Humor. Er tweetete eine Foto von sich auf dem Boxen-Boden sitzend beim Chips-Knabbern. "Genießen der Team-VIP-Hospitality", schrieb er als Text darunter.

Regen und Kälte als Vorteil für Mercedes?

Wie die Kräfteverhältnisse an der Spitze nach dem unerwarteten Einbruch von Mercedes in Singapur nun in Japan aussehen, war nach dem Auftakt in das Grand-Prix-Wochenende noch nicht zu beurteilen. Gegensätzlicher hätte das Wetter auch nicht sein können, vom schwülheißen Singapur ins nur 20 Grad warme und verregnete Suzuka. "Es ist bei den Bedingungen echt schwer, Vergleiche zu ziehen. Jeder ist zu einem anderen Zeitpunkt draußen und mit unterschiedlichen Reifen unterwegs", erklärte Vettel.

Oder wie es Hamilton in seiner Kolumne für den britischen Sender BBC schrieb: "Es ist ein bisschen, als fährt man auf Eis." Vettel, Hamilton und Rosberg zogen eine meterhohe Gischt hinter ihren Wagen her. Vorerst ist für Samstag und Sonntag allerdings etwas besseres Wetter über der Präfektur Mie prognostiziert.

Allerdings ist Suzuka für Regenrennen und schwerste Bedingungen bekannt. So wie im vergangenen Jahr, als der Grand Prix, den Hamilton vor Rosberg und Vettel gewann, hinter dem Safety Car gestartet worden war. Auf regennasser Strecke war an diesem 5. Oktober 2014 gegen Ende der Franzose Jules Bianchi von der Strecke abgekommen und mit seinem Marussia in einen Bergungskran gekracht. Er starb rund neun Monate später an seinen schweren Kopfverletzungen.

(APA/Reuters/AFP/dpa)

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