Flüchtlinge: Athen trifft Vorbereitungen für Hotspots

Syrische Flüchtlinge auf der Insel Lesbos.
Syrische Flüchtlinge auf der Insel Lesbos.REUTERS
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Die Registrierungszentren für Flüchtlinge sind auf den Inseln Chios, Lesbos, Samos und Kos geplant. Unklar ist, wohin Menschen mit negativem Status kommen sollen.

Während am Freitag Vormittag rund 4000 Menschen von der griechischen Inseln Lesbos in Athen angekommen sind, trifft Griechenland erste Vorbereitungen für die Bildung von Zentren zur Registrierung von Flüchtlingen ("Hotspots"). Sie sollen nach Überlegungen der Polizei in enger Zusammenarbeit mit europäischen Sicherheitsbehörden und finanziert von der EU auf mehreren Inseln entstehen. Die Zentrale Koordinationsstelle soll in Piräus sein.

"Sobald es die Finanzierung dazu gibt, können wir starten", sagte ein Offizier der Küstenwache. Anlaufstellen sollen auf Chios, Lesbos, Samos und Kos gebaut werden. Nach ihrer Registrierung auf den Inseln sollen die Migranten zunächst in ein Lager etwa 75 Kilometer östlich von Athen gebracht werden. Zudem werde daran gedacht, ein zweites Lager nahe Thessaloniki zu bauen. Nach Angaben aus gut informierten Polizeikreisen sei bisher aber noch kein Geld der EU geflossen.

Völlig unklar ist, wie die Menschen zurück in ihr Land gebracht werden sollen, deren Asylantrag abgelehnt werden. Versuche Griechenlands, in den vergangenen Jahren Tausende nicht als Flüchtlinge anerkannte Menschen zurückzuweisen, sind gescheitert. Trotz entsprechender Rückführungsabkommen wollten weder die Türkei noch ihre Herkunftsländer die Menschen haben. Diese versuchen jetzt auch nach Westeuropa zu kommen.

(APA/dpa)

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