OÖ-Wahl: FPÖ setzt im Finale auf ihren Wahlkampfschlager Flüchtlinge

LANDTAGSWAHL OBEROeSTERREICH: WAHLKAMPFABSCHLUSS FPOe OOe: HAIMBUCHNER / STRACHE
LANDTAGSWAHL OBEROeSTERREICH: WAHLKAMPFABSCHLUSS FPOe OOe: HAIMBUCHNER / STRACHEAPA/HERBERT NEUBAUER
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Über 8000 Besucher kamen zum Wahlkampffinale. Strache, der unter lauten HC-Rufen die Bühne bestieg, prophezeite, dass man am Sonntag Geschichte schreiben werde.

Die oberösterreichischen Freiheitlichen haben bei ihrem Wahlkampffinale wenig überraschend auf den Wahlkampfschlager "Flüchtlinge" gesetzt. Auch gegen die Bundesregierung und die politischen Mitbewerber wurde ordentlich ausgeteilt.

Das Bierzelt am Urfahranermarkt in Linz war randvoll, zahlreiche Besucher mussten draußen bleiben. Laut FPÖ waren über 8.000 Menschen gekommen, um bei Bier, Bratwürsteln und dickem Zigarettenrauch den jeweils einstündigen Ansprachen von FPÖ-Bundesparteichef Heinz-Christian Strache und Spitzenkandidat Manfred Haimbuchner zu lauschen.

Strache, der unter lauten HC-Rufen die Bühne bestieg, prophezeite, dass man Geschichte schreiben werde am Sonntag. Er rief die blauen Fans dazu auf, die Politiker auszutauschen, "bevor diese die Bevölkerung ausgetauscht haben". Denn es drohe eine Islamisierung Europas. "Aber das wollen wir nicht." Den wirklich Verfolgten wolle man helfen, aber die Mehrheit der Flüchtlinge seien "Wohlstandflüchtlinge". Auf Wohlstand gebe es aber kein Menschenrecht.

Man müsse die Grenzen schließen und schützen. Die Regierung schicke allerdings das Bundesheer an die Grenzen, nicht um diese zu sichern, sondern "um die Illegalen freundlich zu begrüßen und mit Gulasch zu versorgen". "Das ist eine Farce", so Strache. Er forderte, dass jene nach Hause gehen sollen, die sich nicht anpassen und Islamisten außer Landes gebracht werden. Die "rot-grünen Gutmenschen" hätten stattdessen die Terroristen, die im Dschihad waren, nach Österreich geholt und würden sie nicht ins Gefängnis stecken, sondern gäben ihnen Wohnungen, um sie zu resozialisieren, "weil sie traumatisiert sind vom Schädelabschneiden", empörte sich Strache und zeigte den Vogel.

In die selbe Kerbe schlug auch Haimbuchner, der in kurzer Lederhose auftrat. Der Einheitsbrei von Schwarz, Rot und Grünen werde am Sonntag abgewählt, denn nur die FPÖ beherrsche die Sprache des Volkes. Ab Sonntag werde "Politik für die Österreicher gemacht", so Haimbuchner. "Rote, Schwarze und Grüne haben ein blaues Trauma und dieses blaue Trauma werden wir ihnen erfüllen am Sonntag."

Haimbuchner konzentrierte sich ebenfalls auf das Thema Flüchtlinge. "Wir brauchen wieder Grenzen und diese Grenzen müssen gesichert werden." Es seien Gesetze außer Kraft gesetzt worden, nun "müssen wir wieder das Heft in die Hand nehmen". Asyl auf Zeit sei ein Schmäh, denn die Flüchtlinge seien gekommen, um zu bleiben, weil das Sozialsystem so gut sei. "Asylrecht ist ein Menschenrecht, das ist keine Frage. Aber es gibt kein Recht, sich den besten Sozialstaat aussuchen zu können." Die Menschen kämen aus sicheren Drittstaaten. Außerdem importiere sich Österreich soziale, religiöse und wirtschaftliche Probleme und die Probleme des Nahen Ostens.

Er sei auch von den Bildern von Kindern berührt, aber es seien 80 Prozent Männer unter den Flüchtlingen. "Ihr werdet belogen von Rot, Schwarz und Grün. Nach der Wahl werden sie euch ein Sparpaket aufbürden, weil ihr das zahlen müsst." Er sei dafür, dass man anderen hilft, aber Österreich könne nicht die Probleme der ganzen Welt lösen, warnte Haimbuchner vor den Kosten der Flüchtlingswelle.

Er habe nichts gegen Menschen, die sich integrieren. Aber es gehe nicht, dass man in den österreichischen Sozialstaat einwandere und wie in der Türkei oder Tschetschenien leben wolle. "Hier gelten unsere Gesetze und unsere Regeln."

Für das musikalische Randprogramm sorgte die Band "Rauleder". Die Fans waren mit rot-weiß-roten Fahnen, blauen Luftballons und blauen Manfred-Haimbuchner-Taferln ausgestattet. Mit dem Bierzelt war die blaue Party Freitagabend noch nicht vorbei, ab 22.00 Uhr ging es in einer Disco mit einer "Blauen Nacht" weiter.

(APA)

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