Nach OÖ-Wahl: Rot-Blaues Duell in Wien dürfte sich zuspitzen

Archivbild: Bürgermeister Häupl (SPÖ) und FPÖ-Chef Strache nach der letzten Wien-Wahl 10. Oktober 2010.
Archivbild: Bürgermeister Häupl (SPÖ) und FPÖ-Chef Strache nach der letzten Wien-Wahl 10. Oktober 2010.APA/HERBERT P. OCZERET
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Auf die Wien-Wahl-Kampagnen von SPÖ und FPÖ wird der Ausgang der Oberösterreich-Wahl wohl keinen Einfluss mehr haben. Die jüngste Umfrage sieht ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Nach der Wahl in Oberösterreich richten sich die Blicke nun endgültig auf Wien, wo in weniger als zwei Wochen (11. Oktober) Gemeinderat und Bezirksvertretungen gewählt werden. Wohl nicht sehr gewagt ist die Prognose, dass sich das Match Rot gegen Blau noch weiter zuspitzen wird. Und auch, dass die FPÖ - vielleicht sogar stark - zulegen wird, gilt als fix. Die SPÖ will ihre Kampagne deswegen aber nicht mehr umkrempeln, wie dort betont wird.

Tatsächlich steht das Duell schon seit Wochen im Mittelpunkt der roten Kampagne. Bereits im Frühsommer präsentierte die SPÖ ein "Blaubuch", das als Argumentationshilfe gegen die FPÖ dienen soll. Und auch im laufenden Intensivwahlkampf präsentierte sich Landesparteichef und Bürgermeister Michael Häupl als wandelndes Gegenmodell zur FPÖ.

SPÖ: "Von Anfang an Leadership gezeigt"

Wozu es vor allem einen Anlass gab: die Flüchtlingskrise. "Bürgermeister Michael Häupl hat hier von Anfang an klar Stellung bezogen und Leadership gezeigt", betonte ein Parteisprecher am Montag. Die Wiener Roten sehen jedenfalls keinen Anlass, zwei Wochen vor der Wahl noch groß nachzujustieren. Auch, weil man von dem Ergebnis am Wochenende nicht wirklich überrascht wurde, wie unumwunden zugegeben wird: "Es wäre naiv anzunehmen, dass wir uns auf Oberösterreich nicht vorbereitet hätten."

Die große Frage, die sich nun naturgemäß stellt, ist jene: Wird der gestrige FPÖ-Triumph der SPÖ in Wien bei der Mobilisierung helfen? Das darf durchaus bezweifelt werden. Selbst in der SPÖ verwies man unmittelbar nach der Oberösterreich-Wahl darauf, dass die blauen Zugewinne bereits in Umfragen zuvor prophezeit worden seien. Einen gegenteiligen Mobilisierungseffekt habe es dadurch aber nicht gegeben.

Die FPÖ hat ebenfalls kein sehr großes Bedürfnis, ihre Botschaften neu zu überdenken - auch weil die letzte Plakatwelle schon gedruckt ist, wie es dort hieß. Möglicherweise werde man in Inseraten auf das Ergebnis in Oberösterreich reagieren, erklärte Landesparteisekretär Toni Mahdalik auf der Austria Presseagentur. Nötig sei eine Änderung der Kampagne jedoch nicht: "Das Rad werden wir nicht neu erfinden."

Kopf-an-Kopf-Rennen prognostiziert

Die jüngste Umfrage sieht nahezu ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Wiener Großarteien: Laut "Kronen Zeitung" kommt die SPÖ in einer von Unique Research durchgeführten Erhebung auf 38, die FPÖ bereits auf 34 Prozent. Es wird jedoch nicht ausgeschlossen, dass sich die Verhältnisse im Finale noch umdrehen - und die FPÖ letztendlich sogar vor den Sozialdemokraten liegen könnte. Ein solches Szenario haben auch andere, kürzlich veröffentlichte Prognosen, die den rot-blauen Abstand noch geringer sahen, skizziert.

(APA)

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