Neue Kämpfe in Burkina Faso

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Putschistenanführer Diendere habe die Kontrolle über seine Anhänger verloren und in der US-Botschaft Zuflucht gesucht.

Knapp eine Woche nach dem Ende eines Staatsstreichs im westafrikanischen Krisenland Burkina Faso hat es Kämpfe zwischen der Armee und den Putschisten gegeben. Der örtliche Radiosender Omega berichtete, am Dienstagabend seien in der Nähe des Quartiers der Putschisten in der Hauptstadt Ouagadougou schwere Waffen abgefeuert worden.

Kurz darauf rief der Anführer der Putschisten, Brigadegeneral Gilbert Diendere, seine Anhänger zur Aufgabe auf. Diendere habe die Kontrolle über seine Anhänger verloren, hieß es. Er habe in der US-Botschaft in der Hauptstadt Zuflucht gesucht. Die Deutsche Presse-Agentur konnte diese Information am Dienstagabend nicht unabhängig bestätigen.

Ausgehverbot für Bevölkerung

Kurz zuvor war am Dienstag der Chef der Gendarmerie festgenommen worden. Djibril Bassole, der unter dem gestürzten Langzeitpräsidenten Blaise Compaore Außenminister war, soll sich laut Medienberichten den Putschisten angeschlossen haben. Die Bevölkerung wurde angewiesen, nicht auf die Straße zu gehen. Geschäfte blieben geschlossen.

Diendere hatte vergangenen Mittwoch eine Waffenruhe mit Präsident Michel Kafando ausgehandelt. Anschließend nahm die Regierung ihre Arbeit wieder auf. Doch wenige Tage später weigerten sich die Putschisten, ihre Waffen niederzulegen. Diendere hatte vor zwei Wochen mit einer rund 1200 Mann starken Elitetruppe Kafando und mehrere Regierungsmitglieder vorübergehend festgesetzt.

Neuwahlen sollen nach dem Sturz Compaores im vergangenen Jahr den Übergang zur Demokratie festigen. Ursprünglich sollte am 11. Oktober ein neuer Präsident gewählt werden. Nach dem Staatsstreich musste die Abstimmung allerdings auf den 22. November verschoben werden.

(APA/dpa)

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