Moskau will Infrastruktur von IS zerstört haben

(c) REUTERS (HANDOUT)
  • Drucken

Nach Berichten von syrischen Menschenrechtsaktivisten soll es zu russischen Luftschlägen mit zivilen Todesopfern in den Provinzen Homs und Hama gekommen sein.

Moskau. Russische Kampfflugzeuge haben nach Angaben des Moskauer Verteidigungsministeriums 20 Einsätze in Syrien geflogen und zehn Einrichtungen des Islamischen Staates (IS) getroffen. Moskau wolle seine Militärintervention weiter ausbauen, hieß es gestern. „Als Ergebnis unserer Luftschläge haben wir die Kontrollsysteme des IS und die Nachschublinien der Terroristen unterbrochen sowie ihrer Infrastruktur beträchtlichen Schaden zugefügt“, hieß es von Seiten des Verteidigungsministeriums. Ziele in den Provinzen Idlib und Raqqa sollen getroffen worden sein. Nach Berichten von syrischen Menschenrechtsaktivisten soll es zu russischen Luftschlägen mit zivilen Todesopfern in den Provinzen Homs und Hama gekommen sein.

Von westlicher Seite gab es abermals Kritik an dem russischen Einsatz. Der Westen bezichtigt Moskau, mit dem Einsatz vor allem Syriens Diktator Bashar al-Assad stützen zu wollen. Großbritanniens Premier David Cameron sprach von einem „schrecklichen Fehler“ Putins, der zu noch mehr Instabilität in der Region führen würde. Präsident Assad gab sich indes in einem Interview mit dem iranischen TV siegessicher: Die Koalition aus Russland, Iran, Irak und Syrien würde den „Terrorismus“ in der Region bekämpfen. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.10.2015)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Außenpolitik

Neue Flüchtlingswelle nach russischen Luftangriffen?

Die Türkei rechnet mit einer Million Flüchtlingen aus Syrien. EU-Ratspräsident Tusk sagt, im Falle eines Assad-Siegs wären es sogar drei Millionen.
Außenpolitik

Russland dementiert Angfriffe auf Palmyra

Das syrische Staatsfernsehen berichtet über russische Luftschläge gegen die Terrormiliz IS in Palmyra. Russland spricht von "absoluten Lügen".
Außenpolitik

Syrien: Assad-Regime plant nun Bodenoffensive

Die Bodenoffensive dürfte harte Kritik der westlichen und sunnitischen Staaten hervorrufen, die in der Region aktive Rebellen unterstützen.
Mit den russischen Luftangriffen ist der Kampf um Syrien in die nächste Runde gegangen. Moskau will mit seinem Eingreifen das Überleben des Assad-Regimes sicherstellen.
Außenpolitik

Analyse: Wer in Syrien mitmischt – und warum

Der Bürgerkrieg in Syrien ist mit der russischen Intervention noch komplizierter geworden. Ein Überblick über die wichtigsten Akteure und ihre gegensätzlichen Interessen.
Politik

Russland räumt Verletzung von türkischem Luftraum ein

Der SU-30-Jet habe sich aber lediglich wenige Sekunden über türkischem Gebiet befunden, so das Verteidigungsministerium.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.