Präsident Obama genehmigt eine neue Offensive gegen die Jihadisten: Arabische Kämpfer sollen Druck auf die IS-Hochburg im Nordosten Syriens machen.
Die US-geführte Koalition gegen den Islamischen Staat will ihre Offensive nun auf den Nordosten Syriens konzentrieren. Damit soll die wichtigste Front nun um die Stadt Rakka, die Hochburg der Jihadistenmiliz, verlaufen, berichtet die "New York Times" unter Berufung auf Militär- und Verwaltungsbeamte. US-Präsident Barack Obama habe dafür vergangene Woche zwei nötige Schritte genehmigt.
Erstmals habe Obama das Pentagon beordert, syrischen Oppositionsgruppen Munition und Waffen zu liefern. Auch verstärkte Luftangriffe von einem türkischen Stützpunkt aus sind im Gespräch. Das neue Konzept stützt sich unter anderem auf arabische Kämpfer, deren Kommandanten von amerikanischen und kurdischen Truppen ausgewählt wurden, berichtet die "New York Times". Insgesamt sollen bis zu 5000 arabische Kämpfer gemeinsam mit 20.000 Kurden Druck auf Rakka ausüben. Unterstützt würden sie dabei von Dutzenden Militärflugzeugen der Anti-IS-Koalition.
Versorgungswege des IS kappen
Die Pläne des Pentagon sehen außerdem vor, eine 60 Kilometer langen Teil der Grenze zwischen Syrien und der Türkei zu blockieren, um wichtige Versorgungswege des IS zu kappen. Erst vor wenigen Tagen bekräftigte Obama, dass die USA ihren Kampf gegen den IS weiterführen werde.
Die neue Offensive könnte hohen Regierungsbeamten zufolge die Dynamik in den Kämpfen verändern, heißt es in dem Bericht. Denn derzeit herrsche ein taktisches Patt in der seit einem Jahr andauernden Kampagnge gegen die Jihadisten. Der IS habe sich bisher widerstands- und anpassungsfähiger erwiesen als erwartet, berichtet die "New York Times".
Die Nordfront der Anti-IS-Koalition werde weit entfernt von Russlands Angriffen in Syrien durchgeführt werden. Ihr primäres Ziel sei es, den IS zu schwächen. Russland hingegen werden auch andere Motive unterstellt: Westliche und arabische Staaten verdächtigen Moskau, nicht in erster Linie die IS-Dschihadisten bekämpfen zu wollen, sondern vor allem den angeschlagenen syrischen Machthaber Assad zu stützen.
(maka)