Heuer soll die Wirtschaft laut Prognose des Währungsfonds um nur 0,8 Prozent wachsen. Österreich hinkt damit der Eurozone hinterher.
Österreich hinkt beim Wirtschaftswachstum der Eurozone im laufenden Jahr deutlich hinterher. Der Internationale Währungsfonds (IWF) senkte am Dienstag die BIP-Prognose für Österreich für das laufende Jahr um 0,1 Prozentpunkte auf 0,8 Prozent gegenüber der April-Konjunkturprognose. Die Länder der Eurozone sollen heuer im Schnitt um 1,5 Prozent wachsen. Im Jahr 2016 soll Österreich dann mit 1,6 Prozent wieder gleich schnell wachsen wie der Euroraum, geht aus der am Dienstag in Washington veröffentlichten IWF-Herbstprognose (World Economic Outlook) hervor.
Die Entwicklung des Arbeitsmarktes in Österreich schätzen die Ökonomen schlechter ein als noch im April. Die Prognose der Arbeitslosenquote nach internationaler Berechnung für das laufende Jahr haben die IWF-Volkswirte um 0,7 Prozentpunkte auf 5,8 Prozent und für 2016 um 0,6 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent angehoben. Österreich soll heuer nach Deutschland und Malta dennoch die drittniedrigste Arbeitslosenrate in der Eurozone haben. Die höchste Arbeitslosenquote im gemeinsamen Währungsraum wird heuer in Griechenland mit 26,8 Prozent und Spanien mit 21,8 Prozent erwartet.
Bei der prognostizierten Inflation liegt Österreich deutlich über der Eurozone. Für 2015 erwarten die IWF-Ökonomen für Österreich eine Steigerung der Verbraucherpreise um 1,0 Prozent, 2016 dann um 1,7 Prozent. Demgegenüber liegt die erwartete Inflation in der Eurozone heuer bei 0,2 Prozent und 2016 dann bei 1,0 Prozent.
Weltwirtschaft verliert an Fahrt
Im Sog der Konjunkturabkühlung in China wird das Wachstum der Weltwirtschaft dieses Jahr laut IWF an Fahrt verlieren. Der Internationale Währungsfonds rechnet nur noch mit einem Plus von 3,1 Prozent, wie aus seiner am Dienstag aktualisierten Vorhersage hervorgeht. Noch im Juli hatte er das globale Wachstum auf 3,3 Prozent veranschlagt. Zum Vergleich: 2014 lag es bei 3,4 Prozent.
Russland und Brasilien droht dem IWF zufolge vor allem auch wegen des Ölpreisverfalls eine längere Rezession: "Das hehre Ziel eines kräftigen und gleichlaufenden globalen Wachstums bleibt schwer erreichbar", warnte IWF-Chefvolkswirt Maurice Obstfeld bei der Herbsttagung des Fonds und er Weltbank in der peruanischen Hauptstadt Lima. Erst nächstes Jahr werde die Weltwirtschaft mit 3,6 Prozent wieder stärker wachsen als 2014. Damit senkte der IWF auch seine Prognose für 2016 leicht.
(APA)