Styria und Moser Holding machen regional gemeinsame Sache

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Das Tiroler Verlagshaus wird zu einer Tochterfirma der Styria, wo auch die "Kleine Zeitung" eingegliedert wird. Die Styria soll knapp 70 Prozent an dem neuen Unternehmen halten.

Das Tiroler Verlagshaus Moser Holding ("Tiroler Tagezeitung") wird mit allen ihren Beteiligungen in eine Tochterfirma der Styria Medien AG - eine neu zu errichtende Aktiengesellschaft - eingegliedert. Die Styria bringt ihre regionalen Aktivitäten in der Steiermark und Kärnten in das gemeinsame Unternehmen mit ein. Betroffen sind die "Kleine Zeitung" sowie Radiobeteiligungen und Druckereien.

Die nationalen Styria-Medien "Die Presse", "WirtschaftsBlatt" sowie die Auslandsaktivitäten des Konzerns sind nicht Teil des Deals. Der Zusammenschluss steht unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung, wie die beiden Unternehmen am Dienstag hausintern mitteilten.

An der neuen Gesellschaft soll die Styria rund 68 Prozent halten, die Familie Moser über ihre Medienholding GmbH rund 27 Prozent. Weitere fünf Prozent liegen bei der Raiffeisenbank Oberösterreich, die seit 2008 mit rund 15 Prozent an der Moser Holding beteiligt ist.

Auf Augenhöhe

Es entstehe "ein neues, völlig eigenständiges Unternehmen, in dem die Partner auf Augenhöhe agieren", erklärte Styria-Vorstandsvorsitzender Horst Pirker am Dienstag. Von einer Übernahme der Moser Holding durch die Styria wollten die beiden Verlage nicht sprechen. Es gehe darum, "die selbstständig agierenden Regionalmedien unter einem gemeinsamen größeren Dach zusammenzufassen und gemeinsame Stärken zu finden", sagte Hermann Petz, Vorstandsvorsitzender der Moser Holding.

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Für Auskünfte über die Postenverteilung in der neuen AG oder die detaillierten Konsequenzen für die vom Deal betroffenen Medien wie zum Beispiel "Kleine Zeitung" und "Tiroler Tageszeitung" sei es zu früh, betonten beide Seiten. Zunächst gelte es, die kartellrechtliche Entscheidung abzuwarten. Pirker und Petz rechnen hier mit einer Zustimmung, da durch die Fusion in den Regionalmärkten keine Verstärkung der Marktstellung stattfindet. Die Aktiengesellschaft sei ein "partnerschaftliches Modell, das offen ist für weitere Partner", so Pirker.

Laut Pirker wolle man mit dem Zusammenschluss ein "glaubwürdiges Gegengewicht zur auch demokratiepolitisch belastenden Dominanz von 'Kronen Zeitung' und Mediaprint bilden".

Österreichs größter Medienverlag

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Durch das Joint Venture entsteht Österreichs größter Medienverlag. Die beiden Unternehmen kommen nach jüngsten Zahlen durchgerechnet auf 707 Millionen Euro und knapp 4.530 Mitarbeiter. Umsatzstärker ist lediglich der öffentlich-rechtliche ORF.

Die Verhandlungen zwischen der Styria und der Moser liefen seit mehreren Monaten. Um Ostern herum gab es grünes Licht von der Familie Moser, die bisher 85 Prozent an dem Tiroler Medienunternehmen hielt. Die offizielle Bestätigung erfolgte nun, nachdem die Mitarbeiter von Styria und Moser Holding am Dienstagvormittag informiert worden waren.

(APA)

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Stichwort: Moser Holding

Der Tiroler Medienverlag war bis dato Österreichs viertgrößter Medienkonzern. Ihr Flagschiff ist die "Tiroler Tageszeitung".

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